Ursa und Lothar sind die Eltern unserer Mitarbeiterin Nele. Obwohl sie große Individualisten sind, haben sie bei uns eine Pauschalreise gebucht. Da sie diese nach ihren Wünschen anpassen konnten, fühlte es sich schon gleich etwas individueller an. Sie waren zwei Wochen auf der Wanderreise im wildromantischen Wales unterwegs. In ihrem Reisebericht schwärmen sie von bestem Wetter, beeindruckenden Landschaften und schnuckeligen Orten. Sie haben die ungebremste Gastfreundschaft der Waliser kennen und lieben gelernt. Dort werden die Wanderer, die mit einer halb abgelösten Schuhsohle ankommen, ohne zu Zögern mit dem Privatwagen vom Hafen zur Unterkunft gefahren! Dass der Schuh über Nacht von den Gastgebern notdürftig geklebt wird, so dass es am nächsten Tag weitergehen kann, ist dort ebenfalls selbstverständlich. Lesen Sie in diesem Reisebericht mehr über die tolle Zeit in Wales.
Mehr erfahren Weniger anzeigenWir sind Lothar und Ursa und wer, wie wir beide, ein großer Individualist ist, für den ist es ein Abenteuer mit einem Reiseveranstalter zu verreisen. Das haben wir bisher uns noch nie getraut. Zum allerersten Mal lassen wir uns darauf ein und buchen eine Urlaubsreise über einen Reiseveranstalter: Radweg-Reisen.com. Wir entscheiden uns für "Küstenwandern im wildromantischen Wales"* und wollen auch gleich was ändern. Uns sind 6 Tage zu kurz, wir möchten gerne mindestens 14 Tage wandern. Positiv überrascht sind wir, als das gar kein Problem darstellt und können nun die Anzahl der Wander- und Ruhetage und die Strecke vorgeben. Dieses mitbestimmen können, macht uns den Anfang sehr interessant und motiviert uns. Letztendlich buchen wir dann eine Wanderreise mit 14 Übernachtungen von Dale nach Newport / Pembrokeshire im April 2017.
Von Radweg-Reisen bekommen wir einen ausführlichen und sehr genauen Reiseführer für die Wanderung und eine genaue Beschreibung der Unterkünfte. Alles sehr gut und bestens vorbereitet. So fühlen wir uns wirklich wohl.
*Diese Reise ist nicht mehr verfügbar, aber wir laden Sie ein, eine unserer aufregenden Alternativen zu entdecken:
Die Anreise organisieren wir selbst mit einem Direktflug nach Cardiff. Mit Zug und Bus und kommen wir ganz ohne Probleme mittags in Dale bei unserer ersten Unterkunft an. Bereits unterwegs in Zug und Bus zwischen Flughafen und Dale lernen wir die Freundlichkeit der Waliser kennen. Ein angenehmer Start.
Die Unterkunft ist ein wunderschönes altes Haus aus dem Jahr 1750 und auch so eingerichtet. Fast wie ein Museum, nur dass man alles berühren darf. Sehr lebendig. Wir fühlen uns fast wie in einem Märchen. Unsere Hosts sind sehr offen und freundlich, wir sind sofort in Kontakt. Verrückt wie wir sind, erwandern wir uns noch am Nachmittag die Halbinsel von St. Ann‘s. Hierbei bekommen wir bereits die ersten beeindruckenden Eindrücke: Gelb blühender, wohl duftender Stechginster, blauer Himmel, Sonne satt, steile Klippen, weites Meer. Für den Abend haben unsere Gastgeber uns im örtlichen Restaurant zum Essen angemeldet. Dort werden wir fröhlich erwartet.
Auf unserer Wanderung entlang der Küste sind wir an diesem ersten Wandertag so gut wie ganz alleine. So können wir mit all unseren Sinnen die vielen, für uns neuen, Eindrücke aufnehmen. Steilküste und Weiden, Tiere und Pflanzen, Düfte und Geräusche, das Meer und den Wind. Was für ein Genuss. Wir haben das Gefühl beständig aufzutanken.
Am Nachmittag erreichen wir Marloes und damit unsere Unterkunft, in der wir wieder freudig erwartet werden. Der Gepäcktransport hat wunderbar funktioniert (wie übrigens während der kompletten Reise), so können wir uns mit unserem Gepäck aufs Zimmer zurückziehen und ein wenig regenerieren.
Nach einem fantastischen Frühstück fährt uns unser Gastgeber nach Martins Haven. Von dort stechen wir mit einem kleinen Schiff in See, um den Tag auf der Insel Skomer zu verbringen. Die Insel steht unter Naturschutz.
Auf dieser Insel wohnen nur Vögel, Hasen, Seehunde und wir dürfen Gäste sein. Nachdem wir vor Ort von Umweltschützern eine Einführung bekommen haben, erwandern wir uns diese schöne Insel. Dabei haben wir viel Zeit, unzählig viele Vögel und Tiere zu beobachten. Das Schiff bringt uns zurück und wir laufen von Martins Haven nach Marloes.
Wunderbares Wetter (mit Sonnenbrandgefahr und -erfahrung), ein wundervoller Küstenweg. Unterwegs ein uralter verwunschener Wald, wieder kaum andere Wanderer unterwegs. Welch ein Glück und Genuss für uns. Wir entspannen und unseren Seelen geht es unglaublich gut. In Broad Haven ist ein weiteres Wohlfühl - Bed and Breakfast für uns gebucht, mit sehr freundlichen Gastgebern direkt am Meer.
Eine lange, aber beeindruckend schöne Wanderung mit menschenleeren Buchten und Stränden zum Träumen und Abtauchen. Unterwegs passiert uns der GAU beim Wandern: Lothars Sohle am Wanderschuh löst sich ab! Trotzdem kommen wir gut nach Solva. Er läuft sehr behutsam und benutzt die Wanderstöcke. Dort treffen wir auf ungebremste Hilfsbereitschaft: Der Parkwächter vom Hafen fährt uns mit seinem kleinen Auto zur Unterkunft im Dorf, der Gastgeber vom Bed and Breakfast klebt über Nacht die Sohlen, damit sie dann bis St. David‘s halten können.
Wir gehen in Badelatschen zum Essen. Wie meist, ins örtliche Pub und sind höchst zufrieden. Es schmeckt sehr, sehr lecker.
Es ist eher eine kürzere Wanderung, wieder an wunderschöner Küste entlang. Die beginnenden Osterferien machen sich bemerkbar, indem wir auf etwas mehr Wanderer als vorher üblich treffen. So führen wir unterwegs einige nette und freundliche Gespräche. Dabei ist immer der Wunsch: „A save journey for you.“
St. David‘s, die kleinste Stadt Großbritanniens, wartet darauf, von uns erobert zu werden.
St. David‘s ist ein bezaubernder kleiner Ort mit einer wunderschönen, sehr sehenswerten Kathedrale. Das Gotteshaus wurde in eine Senke gebaut, um es vor Raubüberfällen der Wikinger zu schützen.
Wir nutzen die Zeit in St. David‘s auch, um Lothar neue Wanderschuhe zu kaufen. Um auszuruhen, gemütlich und lecker zu Essen, zu genießen, mehr Waliser kennenzulernen und wandern auch ein wenig in der Umgebung (St. David‘s Halbinsel). Für uns ist das alles berührend und das Wetter ist immer richtig gut. Kaum zu glauben.
Mit dem Bus fahren wir zum Ausgangsort für diesen Tag. Dieser Wandertag ist anstrengend und ein wenig fordernd, aber wieder bei bestem Wetter und allerschönster Landschaft und Natur. Wir genießen wunderschöne Ausblicke und kehren zwischendurch in Porthgain zu einem leckeren Cream Tea ein. Tee mit frischgebackenen Scones, Sahne und Marmelade. Porthgain ist ein winziger Hafen auf unserem Wanderweg.
Als wir dann Trefin erreichen, fühlen wir uns wie zurückversetzt in frühere Zeitalter. Was für ein schöner und ruhiger Ort, nette Häuser, schöne Gärten und ein gut belebtes Pub. Also alles da, was das Herz begehrt. Unsere Gastgeber Vivienne und Chris sind unglaublich freundlich und verbreiten eine offene warme Atmosphäre.
Dies ist nun der längste und anspruchsvollste Wandertag unserer Reise, aber wiederum unfassbar schön. Das Wetter bestens, schönste Aussichtspunkte, tiefe Schluchten, spektakuläre Küste. Wir sind schlichtweg überwältigt. Llanwnda ist eine klitzekleine Ortschaft ohne Laden und ohne Pub, aber mit liebenswerten und besonderen Einwohnern.
Unsere Gastgeber bekochen uns. Nachdem wir geduscht und uns ein wenig erholt haben, bekommen wir ein köstliches Mahl.
Nachdem wir die neolithische Stätte oberhalb unserer Unterkunft besucht haben, geht es weiter nach Fishguard. Angesichts der letzten, etwas anstrengenderen Wanderungen ein kleiner, kurzer Klacks. Die einzige Schwierigkeit sind nur ein paar größere Matsch-Felder, die es zu überwinden gilt. Also nichts von Bedeutung. Die Aussicht ist allerdings nach wie vor traumhaft schön.
In Fishguard sind wir wieder exzellent untergebracht. Ein altes Haus, modern und mit Antiquitäten eingerichtet, das von einer jungen, freundlichen Familie liebevoll geführt wird. Sehr zum Wohlfühlen geeignet.
Wir haben uns einen Tag Zeit für Fishguard genommen. Zeit für: Ein wenig Geschichte – the last invasion ist überall dokumentiert (vor über 200 Jahren wollten die Franzosen die Revolution einführen), den örtlichen Bauernmarkt mit einem Brassband Konzert, den alten und ursprünglichen Ortsteil von Fishguard und den kleinen Hafen.
Es ist der einzige Tag der gesamten Reise, an dem wir unsere Regenjacke aus dem Rucksack holen! Allerdings nur für einen etwa 10-minütigen Schauer.
Das ist nun die letzte Wanderung unserer Reise. Schade. Bei dieser überwältigenden Schönheit des Küstenwanderweges wäre es ein Leichtes, einfach weiter zu laufen… Obwohl es lange danach aussieht, regnet es auch heute nicht und wir genießen die Küste noch einmal fast ganz alleine für uns. Das Auf und Ab, den Wind, die steilen Klippen, die Vegetation und das Meer, die unzähligen Vögel, die uns begleiten, nehmen wir in uns auf, um möglichst lange davon zehren zu können.
Newport ist ein kleiner und quirliger Ort mit einem Schlösschen und walisischen Touristen. Es ist Ostersonntag.
Heute, am Ostermontag, gibt es einen kleinen Bauernmarkt in Newport und wir besuchen das reizende Puppenstuben-Museum. Ansonsten verabschieden wir uns vom Meer und der Küste.
Am nächsten Tag fahren wir wieder problemlos mit Bus und Zug zurück nach Cardiff. Die Stadt besichtigen wir auf eigene Faust und nach einer Nacht in einem Hostel geht unser Flug zurück nach Deutschland.
Wie gut, dass wir uns getraut haben! Es war eine gelungene, sehr besondere Reise, ganz nach unserem Geschmack. Alles hat wunderbar funktioniert und geklappt. Selbst die Dinge, die wir nicht beeinflussen können wie das Wetter, die Landschaft, die einzigartige Freundlichkeit der Menschen aus Wales, das leckere Essen und der Gepäcktransport waren perfekt. Diese Reise wird uns sicher unvergesslich bleiben.
Ein dickes Lob und Danke an Radweg-Reisen. Wir werden sicher wieder mit euch verreisen und genießen.