Der 1. April! Wir fliegen nach Portugal! Kein Scherz!
Das Gepäck ist aufgegeben, die Sicherheitskontrolle ist überstanden – gleich geht es von Zürich nach Lissabon und direkt mit einem Shuttleservice nach Setúbal!
Auf dem Weg vom Flughafen Lissabon kommen wir über die 17 Kilometer lange Vasco-da-Gama-Brücke und werden erst einmal von einem starken Regenschauer überrascht. Kurz darauf durchqueren wir das Naturreservat „Serra da Arrábida“ und bekommen die ersten Eindrücke der wilden Atlantikküste. Atemberaubend!
An unserem Hotel, dem RM Guesthouse, angekommen werden wir freundlichst empfangen und mit allen wichtigen Infos zum Hotel und Setúbal versorgt. Unsere Mieträder stehen auch schon bereit und im Begrüßungsgespräch mit Louis, einem Mitarbeiter unseres Partnerveranstalters, besprechen wir die folgenden Tage.
Den Abend verbringen wir mit einem Spaziergang durch Altstadt Setúbals mit engen Gassen und malerischen Plätzen. In einem kleinen Restaurant lassen wir den Abend bei einem leckeren Essen und einer guten Flasche portugiesischem Rotwein ausklingen.
Nach dem sehr guten Frühstück packen wir unsere Radtaschen und los geht's. Mit der Fähre setzen wir in einer knappen halben Stunde zur Halbinsel Tróia über. Die ersten Kilometer auf der schmalen Landzunge folgen der ruhigen Straße nach Süden. Rechts und links hindern uns Sanddünen daran, das Meer zu sehen.
Erst beim Örtchen Comporta ändert sich die Landschaft und wir durchfahren weitläufige Reisfelder. Im Schatten von Kiefern und Pinien fahren wir an kleinen Ortschaften vorbei bis zu unserem Hotel. In Vila Nova de Santo André, welches einige Kilometer von der Küste entfernt liegt, gibt es dann nicht mehr viel zu entdecken, deshalb genießen wir auf unserem Balkon die warme Abendsonne und freuen uns auf die kommenden Etappen.
Heute wollen wir früh los, denn es gibt viel zu entdecken. Unser erster Stopp ist Sines, Geburtsort vom großen Seefahrer Vasco da Gama. Wir besuchen die Überreste des mittelalterlichen Kastells, von wo man eine fantastische Sicht auf die Hafenbucht und den Atlantik genießen kann. Leicht bergauf und bergab geht es für uns viele Kilometer direkt an der beeindruckenden Küste entlang, vorbei an kleinen Fischerdörfern, unberührten Stränden und hohen Klippen.
Wir sind froh, dass wir uns für E-Mountainbikes entschieden haben, denn an der Küste weht oft ein starker Wind und es geht zeitweise steil bergauf. Das Ziel der heutigen Etappe ist das malerische Örtchen Vila Nova de Milfontes welches an der Mündung des Rio Mira liegt. Wir spazieren noch gemütlich durch den Ort und am wunderschönen Strand entlang und stoßen mit einem Glas „Superbock“ auf einen gelungenen Tag an.
Mit einer frischen Brise im Rücken radeln wir an der schönen Westküste Portugals zum westlichsten Punkt der Alentejo-Küste, dem Cabo Sardao mit seinem Leuchtturm am Rande der Felshalbinsel. Wir lassen die Stimmung an diesem abgelegenen Ort auf uns wirken, bestaunen die Baukünste der im Felsen nistenden Störche und radeln schlussendlich doch weiter. Auf einem schmalen Weg an den Klippen entlang erreichen wir das Städtchen Zambujeira do Mar.
Am malerischen Strand Praia do Carvalhal, ein paar Kilometer hinter Zambujeira, suchen wir uns ein windgeschütztes Plätzchen und genießen die Sonne mit erfrischendem Atlantikwasser, salziger Luft und einem Sagres. Vom Strand führt uns ein sehr steiler Weg wieder auf die Höhe und dann weiter ins schöne Örtchen Odeceixe. Unser Hotel, die Casas do Moinho (Die Häuser an der Mühle) liegt auf einem Hügel über der Altstadt. Nach dem steilen Anstieg haben wir uns einen gemütlichen Abend und ein leckeres Abendessen verdient.
Das Wetter hat leider umgeschlagen und schon in der Nacht stürmt und regnet es ohne Unterbrechung. Nach dem Frühstück sind die Regenwolken zum Glück weiter gezogen und wir nutzen den trockenen Moment für die Abfahrt. Ein Stück von der Küste entfernt, durchqueren wir kleine Wälder und fahren entlang großer Süßkartoffelfelder. Eine rasante Fahrt auf einem breiten Feldweg führt uns steil hinunter ins Flusstal des Ribeira de Aljezur. Durch schmale, verwinkelte Gassen fahren wir durch den Ort Aljezur, wieder steil bergauf zu den Resten einer maurischen Burg.
Trotz starkem Gegenwind und gelegentlichen Schauern arbeiten wir uns stetig vor Richtung Süden. Durch Eukalyptuswälder und karges Weideland befahren wir die Euro Veloroute 1 und werden kurz vor unserem Tagesziel noch von einem kleinen, aber heftigen Hagelschauer überrascht. Klatschnass nehmen wir die letzten Kilometer zu unserem Zielort Pedralva in Angriff und werden mit einer langen und kurvigen Abfahrt belohnt.
Nach dem Frühstück packen wir wieder unsere sieben Sachen und starten unsere letzte Etappe mit dem Rad. Die steile Abfahrt von gestern geht es direkt wieder hinauf zur Hauptstraße Richtung Vila do Bispo. Nach ca. 10 km biegen wir auf einen Naturweg ab, der uns in Richtung Meer bringen wird. Kurvig und steil geht es hinunter und wir erreichen einen traumhaften, einsamen Sandstrand, den „Praia Barriga“. Da gerade Ebbe ist, können wir mit dem Rädern direkt am Wasser bis zur übernächsten Bucht fahren.
Vier Kilometer fast im Meer. Ein Traum! Nun erwartet uns nochmal ein langer Anstieg auf eine Hochebene die sich bis zum Etappenziel ausstreckt. Wir verlassen den vorgeschlagenen Weg und fahren über einen schmalen Sandweg bis zum eindrucksvollen Leuchtturm von Cabo de Sao Vincente. Nach einer langen Pause und einem Spaziergang entlang der Klippen radeln wir bei starkem Seitenwind, an der traumhaft schönen Steilküste nach Sagres.
Wir beginnen den Tag mit einem langen und ausgiebigen Frühstück. Gegen Mittag werden wir nach Tunes gebracht um von dort mit dem Zug nach Lissabon zu fahren.
Auf der Fahrt erhaschen wir noch einige schöne Eindrücke dieser tollen Gegend!
Die beiden folgenden Tage verbringen wir beim Sightseeing in Lissabon und einem Ausflug nach Sintra!