Reisebericht zur Großen Bodensee-Erlebnisreise

Von unseren Gästen Jutta und Jochen

Nachdem sich meine Frau und ich im vergangenen Jahr neue E-Bikes gekauft hatten, kam schnell der Gedanke auf, auch einmal einen „Rad-Urlaub“ zu machen. Da uns der Bodensee mit seinen schönen, am See gelegenen Ortschaften und das Klima schon vor einigen Jahren sehr gut gefallen hatte, sollte diese Region das Ziel unserer Tour werden. Wichtig für uns war, dass wir unser Gepäck nicht täglich am Rad mitführen müssen und die Tagesetappen nicht zu lang sind. Denn wir wollten neben dem Radfahren auch noch etwas Zeit und Kraft für andere Dinge haben, da es sich ja schließlich um einen Urlaub handeln sollte. Nach kurzer Suche im Internet wurden wir bei Radweg-Reisen fündig. Auf telefonische Nachfrage wurde uns problemlos ermöglicht, kleine Varianten zur vorgeschlagenen Route einzubringen und diese schließlich etwas individueller zu gestalten.

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Tag 1: Anreise nach Konstanz

Unsere „Große Bodensee-Erlebnisreise“ begann natürlich mit der Anreise nach Konstanz. Aus dem Spessart startend, fuhren wir über die A 81, erreichten um die Mittagszeit unser Ziel und brachten unser Gepäck mit dem Auto direkt zu unserem ersten Hotel in der Innenstadt, bevor wir unseren Wagen auf dem abgeschlossenen Parkplatz von Radweg-Reisen für neun Tage zurückließen. Mit dem Rad ging es dann zurück in die Altstadt zu einem Nachmittags-Kaffee direkt vor unserem tollen Stadthotel sowie einem anschließenden kleinen Stadt- und Hafenbummel. Die besonderen Umstände der Corona-Pandemie erforderten von mir zu diesem Zeitpunkt zwar einen täglichen Schnelltest, jedoch waren Konstanz und auch die später folgenden Zielstädte bestens vorbereitet und mit vielen Teststationen ausgerüstet.

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Tag 2: Konstanz – Steckborn – Stein am Rhein – Gailingen 

(Individualstrecke - Länge: 39 km)
Die erste Tour unserer Reise führte uns nach einem sehr guten Frühstück von Konstanz aus am südlichen Untersee über Ermatingen, Beringen, Steckborn, Mammern und einem kleinen Abstecher auf die Klosterinsel Werd zunächst nach Stein am Rhein, wo wir nach knapp 28 Kilometern Fahrstrecke unsere Mittagsrast verbrachten. Der erste Blick auf die Stadt sowie die vielen gut erhaltenen mittelalterlichen Fachwerkhäuser mit Fassadenmalereien in der Altstadt und um den Rathausplatz herum waren sehr beeindruckend. Entsprechend genossen wir inmitten dieser wunderschönen Kulisse einen Mittagssnack und machten anschließend noch einen Rundgang durch die Altstadt und am Rhein entlang. Die letzten 11 Kilometer entlang des schweizerischen Rhein-Ufers waren dann keine Aufgabe mehr, wenn auch der Anstieg nach Gailingen auf den letzten Metern etwas steil war. Hier im Hotel war man auf Radurlauber mit einem abgesicherten Unterstand für die Räder bestens eingerichtet, sodass wir an diesem Abend unsere Fahrräder stehen ließen und einen kleinen Spaziergang durch die Straßen von Gailingen unternahmen.
Auf der ganzen Strecke hätte man bei Bedarf jederzeit mit der Bahn abkürzen können, was wir allerdings nicht für uns nutzten.

Stein am Rhein
Stein am Rhein

Tag 3: Gailingen – Stein am Rhein – Radolfzell – Konstanz 

(Individualstrecke - Länge: 47 km zzgl. Bahnfahrt 10 km)
Da wir die am Vortag zurückgelegten Kilometer von Gailingen nach Stein am Rhein nicht auf derselben Strecke wieder zurückfahren wollten, fuhren wir vom Hotel aus zunächst zum Rheinufer und über die historische eingehauste Rheinbrücke nach Diessenhofen. Mit der Bahn legten wir die Strecke bis nach Stein am Rhein in kürzester Zeit für ein paar Euro zurück. Ab hier radelten wir dann bei herrlichem Sonnenschein noch ein kleines Stück am Rhein und anschließend wieder am Untersee entlang bis nach Radolfzell. Hier schlenderten wir über den Wochenmarkt, erfrischten uns in einer Eisdiele und bummelten etwas durch die Innenstadt, bevor wir die Reststrecke nach Konstanz antraten. Ein Teil dieses sonst so wunderschönen Weges führte über einen ganz neu gebauten Radweg, der leider durch den Neubau noch keine üppige Vegetation hatte und auch eine ziemlich lange Zeit entlang der Bundesstraße verlief, was jedoch den Gesamteindruck des Tages in keinster Weise schmälerte. Da sich am frühen Abend ein starkes Gewitter zusammenbraute und sich über Konstanz ergoss, verzichteten wir auf einen weiteren Stadtbummel.

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Tag 4: Konstanz – Überlingen – Unteruhldingen 

(Individualstrecke - Länge: 26 km + Fährfahrt 3 km)
Dieser Tag sollte nicht nur unter dem Motto des Radfahrens stehen. So kürzten wir den Weg von Konstanz nach Überlingen mit einer Fährfahrt ab Wallhausen einfach ab. Die so geschaffene Freizeit nutzten wir für einen Besuch in der Überlinger Therme, deren Außenbereich bei schönstem Wetter zum Verweilen und Ausspannen einlud. Danach stärkten wir uns in einem der vielen schön gelegenen Restaurants direkt am Überlinger Hafen. Unsere weitere Tour führte von Überlingen vorbei an der Basilika Birnau nach Unteruhldingen. Die Besichtigung der Basilika und der Pfahlbauten vertagten wir aufgrund des aufkommenden Regens auf den nächsten Vormittag.

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Tag 5: Unteruhldingen – Meersburg – Friedrichshafen 

(Länge: 28 km + 10 km Rück-/Umweg für die Besichtigung der Basilika Birnau)
Zunächst radelten wir von unserem Hotel in Unteruhldingen aus nochmals ein paar Kilometer zurück zur Basilika Birnau. Dieser kleine „Umweg“ hat sich wirklich gelohnt! Nicht nur der imposante Glockenturm, der von weit her hervorsticht, sondern besonders das Innere der Klosterkirche im barocken Stil ist sehr sehenswert. Das sollte man sich auf jeden Fall angesehen haben. Außerdem hat man von der Terrasse der Basilika einen wunderschönen Blick auf den Bodensee. Auf dem weiteren Weg hielten wir nochmals in Unteruhldingen an, um eine kleine Zeitreise im ältesten Freiluftmuseum Deutschlands „Pfahlbauten“ zu erleben. Auf der weiteren Strecke erreichten wir schon nach ein paar Kilometern Meersburg mit der sehenswerten, steil am Hang gelegenen Altstadt, der Burg und dem Neuen Schloss. Auch wenn der Weg von der „Unterstadt“ zur „Oberstadt“ einen Anstieg von ca. 50 Metern hat, sollte man diesen auf keinen Fall ausfallen lassen, denn allein die schöne Altstadt und der Ausblick vom Schlossgarten auf den Bodensee sind jeden Meter wert. Die restliche Strecke nach Friedrichshafen war nur noch ein kleiner Pedalschlag, sodass wir am Nachmittag sogar noch Zeit hatten, das Zeppelinmuseum zu besuchen. Unser Abendessen genossen wir in einem der vielen Restaurants an der Uferpromenade, wo wir die „Bodenseefelchen“ (Spezialität am Bodensee) probierten. Mit einem kleinen Spaziergang durch den schön angelegten Stadtgarten am Ufer des Bodensees rundeten wir diesen erlebnisreichen Tag ab.

Burg Meersburg
Burg Meersburg

Tag 6: Friedrichshafen – Lindau – Bregenz 

(Länge: 36 km)
Nach einer kleinen Schleife über die Uferpromenade führte uns unsere heutige Etappe über Kressbronn vorbei am wunderschön gelegenen Schloss Hotel Wasserburg zunächst zur Halbinsel Lindau, die nicht nur mit dem schönen Hafenflair, sondern auch mit einer bezaubernden Altstadt, mit schöner Architektur, einladenden Cafés und Geschäften aufwarten kann. Weiter ging die Tour nach diesem Rundgang dann um das östliche Bodenseeufer über die österreichische Staatsgrenze nach Bregenz. Nach der Ankunft in unserem Hotel erkundeten wir zuerst die Innenstadt von Bregenz, um anschließend noch mit der Pfänderbahn auf den Pfänder zu fahren. Der Pfänder (1064 Meter) ist mit seiner einzigartigen Aussicht auf den Bodensee der berühmteste Aussichtspunkt der Region und auf alle Fälle auch einen Ausflug wert! Den Abend verbrachten wir an der belebten Uferpromenade, an der auch gerade Proben der Bregenzer Festspiele auf der direkt am Wasser gelegenen Seebühne stattfanden.

Friedrichshafen
Friedrichshafen

Tag 7: Bregenz – Altstätten – Gais – Sankt Gallen 

(Länge: 26 km + 9 km Autofahrt + 23 km)   
Heute stand die Bergetappe nach Sankt Gallen an. Von unserem Hotel aus radelten wir zunächst an der Uferpromenade bis zur Rheinüberquerung bei Fußach, bevor wir am Rheinufer entlang ins Landesinnere Richtung Altstätten fuhren. Auf dieser Strecke hatten wir hin und wieder etwas Probleme auf dem richtigen Radweg zu bleiben, da die Beschilderungen nicht immer ganz so optimal waren. In Altstätten angekommen, hätten wir normalerweise die Zahnradbahn nach Gais nehmen sollen, welche jedoch aufgrund von Streckenarbeiten nicht fuhr. Deswegen holte uns dort zum vereinbarten Zeitpunkt ein Fahrer von Radweg-Reisen mit einem Kleinbus und Fahrradträger ab, um uns in das 9 Kilometer entfernte Gais zu chauffieren. Diese Strecke nicht mit dem Rad zurücklegen zu müssen, war eine gute Überlegung von Radweg-Reisen, da wir auf diesem kurzen Stück etwas über 500 Höhenmeter überwanden. Voller Dankbarkeit über diesen Service ging unsere Tour nun vorbei an Appenzell durch die Berge bis an unser Tagesziel Sankt Gallen. Nach dem Einchecken im Hotel erkundeten wir zu Fuß noch ein wenig die Innenstadt.

Bregenz
Bregenz

Tag 8: Sankt Gallen 

(Die Räder haben heute Pause)
Nach dem Frühstück besuchten wir zunächst die barocke Stiftskirche und die Stiftsbibliothek (UNESCO-Weltkulturerbe) mit Ausstellung. Anschließend bummelten wir noch ein wenig durch die Gässchen der Altstadt, um die viele Bauten aus verschiedenen Epochen und die ganzen unterschiedlichen Erker zu bestaunen. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem „Drahtseilbähnli“ bergauf zum Freibadareal der „Drei Weieren“. Bei einem kleinen Spaziergang genossen wir den herrlichen Blick auf die Stadt bis hin zum 10 Kilometer entfernten Bodensee. Anschließend nahmen wir noch eine kleine Abkühlung in einem der drei Naturfreibäder, bevor wir den Abstieg in die Stadt durch die Mülenenschlucht mit kleinem Wasserlauf zu Fuß absolvierten.

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Appenzell
Appenzell

Tag 9: Sankt Gallen – Romanshorn – Konstanz 

(Länge: 57 km)
Die letzte Etappe unserer Seeumrundung führte uns nach einem sehr guten Frühstück zunächst von St. Gallen stetig bergab bis nach Arbon, von wo ab wir uns wieder in direkter Seenähe befanden. Anschließend ging es über Romanshorn, wo wir eine Kaffeepause am Seepark genossen, entlang von gut ausgebauten Radwegen in Ufernähe und auch entlang der Bahnlinie zurück zum Ausgangsort unserer Tour, Konstanz. Nach einer kurzen Verweilpause am Hafen machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz von Radweg-Reisen, um hier unser Auto wieder in Empfang zu nehmen.

Gallusplatz in St. Gallen
Gallusplatz in St. Gallen

Da wir noch zwei Verlängerungstage in Konstanz nachgebucht hatten, konnten wir in aller Ruhe noch ein paar kleine Radtouren unter anderem zur Blumeninsel Mainau und zur Insel Reichenau unternehmen.

Alles in allem eine gelungene Reise. Es war ein faszinierendes Gefühl, den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein, dabei eine wunderschöne Gegend zu erkunden, Zwischenstopps direkt am Ufer des Bodensees zu machen und trotz der Tagestouren genügend Freizeit für kleinere Einkaufsbummel, Schwimmbadbesuche und Kaffeepausen zu haben.

Die Radwege am Bodensee waren bis auf ein paar wirklich nur kleinere „Anstiege“ sehr flach und bestens für Anfänger wie uns geeignet. Außerdem waren sie sehr gut beschildert, sodass man sich immer gut zurechtgefunden hat.

Wir sind begeistert von der Organisation, dem perfekten Ablauf des Gepäcktransfers und den sehr schönen und gut ausgesuchten Hotels auf der gesamten Reise. Ebenso war es für uns immer ein sehr beruhigendes Gefühl, dass wir während der ganzen Tour einen 24-Stunden-Notrufdienst von Radweg-Reisen in der Hinterhand hatten. So konnten wir jeden Tag unbeschwert losradeln.
 
Dies war zwar unser erster, aber sicher nicht der letzte Rad-Urlaub.

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