Reisebericht: Sportliche Radtour von Donaueschingen nach Passau

Von unserem Gast Brigitte, die im Oktober 2024 an der Donau unterwegs war

Nachdem die Arbeit im Garten überschaubar wurde, habe ich mich noch mal für eine Radreise vom 19.10. – 28.10.2024 entschieden. Als leidenschaftliche Paddlerin stand die Donau schon lange auf meiner Bucketliste. Die Strecke Passau – Wien bin ich schon vor Jahren geradelt, die Donau bei Sigmaringen auch schon gepaddelt, jetzt wollte ich die beschauliche Donau von Anfang an genießen, und zwar sportlich.

Am 19.10. hat mich mein Freund mit dem Auto nach Donaueschingen gebracht und wir starteten mit einer Radtour an der Brigach entlang und umrundeten den Riedsee. Dieser liegt bei Pfohren, dem ersten Dorf an der Donau. So war auch bereits der Einstieg für meine Radtour am nächsten Tag erkundet.

Alleine machte ich mich am nächsten Morgen nach dem Frühstück auf den Weg. Da ich in Aufen untergebracht war, hatte ich noch 3 Kilometer zusätzlich. Zunächst ging es in Donaueschingen an der Donauquelle vorbei. Die Fahrt durch den Schlosspark führte mich zum Donauursprung und somit Kilometer Null, der sich in einer herrlichen Auenlandschaft befindet. Dort vereinen sich die Flüsse Brigach und Breg zur Donau.

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Donauquelle in Donaueschingen
Donauquelle in Donaueschingen

Unscheinbar und beschaulich beginnt der Weg der Donau, der Donauradweg führt meist am Wasserlauf entlang. Zwischen Immendingen und Tuttlingen versinkt und versickert ein Teil des Donauwassers im Untergrund. Unterirdisch sucht es sich in Richtung Süden seinen Weg bis in den Hegau. Dort taucht ein großer Teil dieses Wassers in der Aachquelle wieder auf. So zumindest hatte ich mir das vorgestellt. Allerdings hat man davon im Oktober nichts gemerkt, die Donau führte durchgehend Wasser. Am Radweg entlang ist der Vorgang für die Touristen gut aufbereitet, sodass man sich gut informieren kann.

Nach Tuttlingen verengt sich das Donautal und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Radweg war flankiert von hohen Bergen, weidende Kühe auf der Wiese und ich radelte mitten durch. Darauf war ich nicht gefasst, die Herbstfärbung der Bäume tat ihr übriges und ich fand viele lohnende Fotomotive.

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Aber es kam noch besser, nach Fridingen machte ich mich auf den Weg zu meiner nächsten Unterkunft, dem Jägerhaus. Mehrere Kilometer radelte ich an massiven Felswänden und tollen Panoramablicken vorbei, die Donau begleitete mich auf dem Weg. Das Jägerhaus liegt idyllisch mitten in den Bergen und direkt an der Donau. Ich war begeistert von der himmlischen Lage und dem guten Essen.

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Jägerhaus im Donautal
Jägerhaus im Donautal

Am nächsten Tag ging es genau so weiter. Ich radelte im Nebel los, aber direkt an den Felsen vorbei. Vorbei am Kloster Beuron erreiche ich Hausen. Ab hier darf man auf der Donau auch paddeln. Es gibt Burgen und Burgruinen zu bestaunen und die Felsen spiegeln sich im Wasser, ein Naturerlebnis der besonderen Art.

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Es geht weiter nach Obermarchtal, an Ulm vorbei nach Donauwörth. Schiffsverkehr gibt es hier nicht. Natürlich schaue ich mir alle Städte an, Ulm hat es mir besonders angetan. Besonders beeindruckt hat mich, dass Neu-Ulm in Bayern liegt. Die Landesgrenze verläuft mitten in der Donau, die Grenzlinie kann man auf der Brücke bestaunen. Während meiner Radreise radle ich durch verschiedene Bundesländer. Sigmaringen ist noch Hohenzollern, also badisch. Ab Scheer bin ich im Württembergischen und kurz nach Ulm beginnt Bayern.

Zwischen Ingolstadt und Regensburg gibt es wieder ein Highlight, den Donaudurchbruch. Beim Kloster Weltenburg steige ich mit dem Rad aufs Schiff und fahre bis Kelheim. Ein grandioses Naturschauspiel, die Donau zwängt sich hier durch die Felsen des fränkischen Juragebirges. Zum Paddeln muss es hier wunderschön sein. Ich besichtige die Befreiungshalle in Kelheim und nach Regensburg die Walhalla.

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Befreiungshalle in Kelheim
Befreiungshalle in Kelheim
Gedenkstätte Walhalla bei Donaustauf
Gedenkstätte Walhalla bei Donaustauf

Es geht über Deggendorf weiter nach Passau. Dort fahren die Kreuzfahrtschiffe ab nach Wien und Budapest. Meine Radtour im deutschen Teil ist hier beendet, mit dem Zug fahre ich wieder nach Hause, sportliche 722 Kilometer auf dem Tacho.

Die Strecke war gut zu bewältigen, 100 Kilometer sind gut an einem Tag zu schaffen, da es meist flach ist. Allerdings hat der Herbst seine Tücken, die Wege waren durch Nieselregen und Traktoren der Landwirte feucht und verschmutzt und so setzte sich der Dreck aufs Rad und unter die Schutzbleche. Ich war zweimal in der Waschanlage. Die Hotels waren sehr gut ausgesucht, ich genoss das gute Frühstück, das freundliche Personal und manchmal gab es sogar einen Wellnessbereich. Zum Abendessen hatte ich mir bayrische Lokale ausgesucht und genoss Kaiserschmarrn, Apfelstrudel und Dampfnudeln, in Passau einen bayrischen Antipasti-Teller mit Obazter und Kartoffelkas mit einer XL-Brezel.

Mein Entschluss steht fest, ich möchte eine Fortsetzung. Im Frühjahr 2025 möchte ich mit Schiff und Rad auf der Donau von Passau nach Budapest. Im Sommer radle ich von dort aus zum Donaudelta. Und mein Traum wäre mit dem Boot durch den Donaudurchbruch zu paddeln.

 

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