Reisebericht von der Dänischen Südsee

Von unseren Gästen Irene und Heinrich

Flensburg
Flensburg
Flensburg
Start in Flensburg

1. Tag - Los geht’s

Schon bald nach dem Start in Flensburg radeln wir – ohne es zu merken – über die deutsch-dänische Grenze. Merke: An Radwegen werden keine Schilder aufgestellt.
Am Abend vorher haben wir ihren Abschluss feiernde Studenten fotografiert – leider mit ihren Handys, deshalb kein Bilder vom Event.

Bald schon ist Aabenraa am gleichnamigen Fjord erreicht, wir haben zum Einfahren die kürzere Variante mit knapp 40 km gewählt. Ein malerisches Städtchen!

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Aabenraa
Aabenraa
Aabenraa
Aabenraa

2. Tag - UNESCO-Weltkulturerbe

Heute geht’s nach Christiansfeld. Dank einer alten Siedlung gehört der Ort zum Weltkulturerbe. Wieder die kürzere Strecke mit 50 km. Eine gute Entscheidung, denn mittags regnet es. Aber das sitzen wir im Cafe in Haderslev aus. 

Unser Hotel gleicht einem großen Gutshof mit Reetdach, es liegt ruhig außerhalb der Stadt, man darf nur die Abzweigung nicht verpassen.

Christiansfeld

3. Tag – Hoch hinauf

Jetzt geht’s richtig los: 70 km bis Middelfart über Land. 

Landschaftlich schön ist die Fahrt um den Kolding-Fjord. Um nach Fyn (=Insel Fünen) zu kommen, müssen wir über die Brücke. In Dänemark bauen sie die Brücken so hoch, dass alle Schiffe unten durchkommen, man muss also so 40 Meter hoch strampeln. Oben ist der Wind meistens sehr heftig und böig. Da die Radspur recht schmal ist, muss man sehr konzentriert fahren.
 

Middelfahrt, Brücke
Brücke über den Lillebelt

4. Tag - Odyssee nach Odense

Unser Ziel ist Odense, mit 180.000 Einwohnern eine richtige Großstadt. Über Vejlby Fed mit einem malerischen Hafen geht es 50 km bis zur Hauptstadt. Es ist mir gelungen, den gut ausgeschilderten Radweg Nr. 6 zu verfehlen, wir landen auf einer stark befahrenen Fernverkehrsstraße – Augen auf und durch.

In Odense gibt es viel zu besichtigen, leider reicht die Zeit nicht für das neue H.-C.-Andersen-Museum. Im Hotel sind die Zimmer nach seinen Märchen und Romanen benannt.
Dank eines Reiseführers können wir im Sturms Pakhus sehr gut und günstig essen. Dort gibt es in einer riesigen Halle 20 Street-Food-Läden mit internationaler Küche.

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Hans Christian Andersen und Irene
Hans Christian Andersen und Irene
Vejlby Fed, Hafen
Vejlby Fed, Hafen

5. Tag – Vorsicht: Möwe

Raus aus der Stadt. Weiter auf der Insel nach Süden Richtung Meer. Plötzlich: ein Überfall! Während der Fahrt stößt eine Möwe herunter und schreit ganz laut – ich habe sie weder angelockt (Fischbrötchen) noch sonst wie provoziert, deshalb gibt es auch kein Foto. Aus den 50 km werden 60, da hat in Odense definitiv ein Hinweisschild gefehlt.

Dafür gibt es im malerischen Faaborg eine große Oldtimer-Ausstellung am Hafen – findet lt. Reiseführer regelmäßig statt.
 

Faaborg, Hafen
Faaborg, Hafen

6. und 7. Tag – Inseln satt.

Aero heißt die nächste Insel – mit der Fähre geht’s rüber. Wie vorgeschlagen umrunden wir das Eiland, zurück mit anderer Fährlinie nach Svendborg. Von hier aus ist am nächsten Tag ein Schiffsausflug auf die Inseln Skaro und Drejö vorgesehen. 

Das hat lt. Veranstalter mit den Schiffskarten leider nicht geklappt. Kein Problem: Da wir auf der Insel Tasinge in Troense einquartiert sind, radeln wir zum Valdemars Slot (Schloss im klassischen Renaissance-Stil) und gleich weiter zur nächsten Insel: Langeland.

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Aero, Wegweiser
Aero, Wegweiser
Svendborg, Valdemars Slot
Svendborg, Valdemars Slot
Valdemars Slot
Valdemars Slot
Hotel Svendborg
Hotel Svendborg
Fähre nach Svendborg
Svendborg, Fähre

8. Tag: Zurück nach Faaborg

Vor dem Hotel lernen wir unseren wichtigsten Helfer kennen, den Mann, der unser Gepäck befördert. Da kann man sich mal persönlich bedanken. 

Meine Partnerin und ich, wir sind ein gemischtes Doppel. Sie: E-Bike, ich normales Rad. Das klappt ganz gut. Ich kann – besonders bei Gegenwind angenehm – Windschatten fahren. Aber auf den Gepäcktransport möchten wir nicht verzichten, weil die Berge (und die Brücken!) doch höher sind, als wir uns das vorgestellt haben.
 

Gepäcktransfer

9. Tag: Tour de France

Heute überqueren wir per Fähre den Lillebelt (= Kleiner Belt) und schon wartet in Sonderborg der letzte Höhepunkt: die Tour de France. Sie hat zwar am 9.6.2022 noch nicht begonnen, wird aber in ein paar Tagen in Kopenhagen gestartet. 

Und ganz Sonderborg, das Ziel der 3. Etappe, fiebert ihr entgegen. So sind Kinderzeichnungen der Radrennfahrer ausgestellt. Und jetzt machen auch die überall aufgestellten, gelb lackierten Fahrräder plötzlich Sinn.

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Sonderborg, Tour de France
Dänemark, Gelbe Räder

10. Tag: Der Kreis schließt sich

Nach gemütlichen 40 km kommen wir zum Ausgangspunkt Flensburg zurück. Mit dem Auto machen wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen Wasserschloss Glücksburg.
 

Glücksburg
Glücksburg

Unser Fazit

Viel Abwechslung im Streckenverlauf durch den steten Wechsel zwischen Inseln und Festland mit zahlreichen Fährüberfahrten. Gute bis sehr gute Hotels (Essen ist ziemlich, Alkohol sehr teuer). Leider haben wir uns trotz meist guter Beschilderung ein paar Mal verfahren, GPS-Unterstützung hätte geholfen. Für die Anstiege bedarf es schon etwas Kondition. In Odense wäre ein Ruhetag für Besichtigungen optimal. Die Organisation mit Tourenbuch, Radkarten und Hotelanfahrten war sehr gut. Es war unsere erste, aber sicher nicht die letzte Reise mit Radweg-Reisen.