Kaum bin ich aus dem Bahnhof heraus, beginnt es auch schon zu regnen. Da der Regen immer heftiger wird, stelle ich mich erst einmal unter das Vordach eines Schaufensters. Zum Glück ist es nur ein kurzer Schauer. So kann ich bald meinen Fußweg zum Hotel Vier Jahreszeiten fortsetzen. Dort werde ich gut empfangen. Das Zimmer ist sehr schön. In der Tiefgarage steht mein Fahrrad schon bereit. So kann ich nach dem Einchecken noch in die Stadt radeln und dort etwas bummeln. Lübeck ist sehr schön und es gibt einige sehr hübsche kleine Läden. Das Buddenbrookhaus wird leider gerade renoviert. Schade! Lohnend ist es aber, entlang der Trave zu radeln und die Blicke auf die Innenstadt zu genießen. In der Stadt selbst ist das Radeln nicht so angenehm. Entweder muss man Slalom um die Fußgänger fahren, die sich in großen Mengen durch die Fußgängerzone schieben, oder man wird von den Autos an den Fahrbahnrand gedrückt, was bei dem sehr holprigen Kopfsteinpflaster kein Vergnügen ist. Es empfiehlt sich deshalb, das Rad an einem zentralen Punkt abzustellen und die Innenstadt zu erlaufen. Der Innenstadtbereich von Lübeck hat in punkto Fahrradfreundlichkeit und Verkehrswende noch einen Nachholbedarf.
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Bei Niederegger ist eine Torte mit Marzipan ein Muss, wenn man in Lübeck ist. Allerdings ist es an diesem Nachmittag SEHR voll. Nur mit Glück konnte ich einen Tisch ergattern, den ich dann mit zwei Damen teilte. Am Spätnachmittag versuche ich noch, eine Bootstour auf der Trave mitzumachen. Allerdings kommt die erforderliche Mindestanzahl an Passagieren nicht zusammen, sodass die Tour ausfällt. Ich radele am Abend am Hafen entlang zum Hotel zurück über eine schmale, alte Brücke, vorbei an einem historischen Segelboot, was sehr nett ist.
Die Nacht im Hotel ist leider nicht sehr erholsam, da selbst bei geschlossenem Fenster der Verkehrslärm der befahrenen Ausfallstraße zu hören ist. Schade, da das Hotel sonst eigentlich toll ist.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDas Frühstück im Hotel ist spitze und der Ausblick von der Dachterrasse ein Traum. Das Wetter ist an diesem Morgen weniger traumhaft. Bei leichtem Nieselregen starte ich in den Tag. Der Radweg in Richtung Boltenhagen ist in einem sehr guten Zustand und nicht zu verpassen. Die Ausschilderung ist lückenlos, nur bei einer Umleitung, die wegen einer Baustelle vom eigentlichen Radweg durch ein Wohngebiet führt, benötige ich kurz eine Hilfe, finde aber rasch zurück zur Route. Diese führt leider eine ganze Weile entlang einer Hauptstraße. Hinter der Mautstation für den Travetunnel gelange ich wie beschrieben sofort zum Busshuttle. Der Bus kommt auch tatsächlich nach kurzer Wartezeit, und das, obwohl nur zwei Radfahrer mitfahren. Jenseits der Trave sind zwei Wege nach Travemünde ausgeschildert. Ich nehme den durch das Kartenmaterial empfohlenen Weg durch den Wald, und der ist wirklich sehr schön. Nach einer kurzen, hügeligen Etappe unter Bäumen geht es weiter durch Wiesen und Felder bis kurz vor Travemünde. Dort fährt man durch das hübsche Städtchen und folgt der Ausschilderung zum Hafen. Die Fährfahrt klappt problemlos. Der Regen hat inzwischen aufgehört und ab und zu bricht die Sonne durch die Wolken. Jenseits der Trave kann man erstmals an den Strand der Ostsee fahren. Kurz hinter Travemünde, am Rande des Naturschutzgebietes ist der Strand aufgrund des weniger guten Wetters praktisch menschenleer. Super!
Weiter geht es mal mit mehr, mal mit weniger Abstand zur Ostsee durch eine hügelige Wiesenlandschaft. Wer flache Radwege erwartet, der muss sich hier umstellen. Gut, dass ich ein Pedelec gebucht habe. So bleibt mir erspart, was angesichts des starken Windes manche anderen Radler auf dem Weg tun: Schieben! Hinter Groß Schwansee komme ich immer wieder an wunderschönen Rastplätzen mit Meerblick vorbei. Auf einem davon mache ich mein Mittagspicknick. Kurz vor Boltenhagen gibt es dann noch einen tollen Blick am Hang der Steilküste.
Am Nachmittag erreiche ich Boltenhagen. Da es im Ort sehr voll ist, fahre ich zuerst zu meiner Unterkunft, dem alten Gutshaus Redewisch. Dort beziehe ich mein Zimmer und sehe sofort, dass ich diese Nacht garantiert keinen Verkehrslärm haben werde. Es liegt außerhalb von Boltenhagen sehr idyllisch mitten in Wiesen mit Kühen und einzelnen verstreuten Häusern. Das Haus selbst ist mit altmodischem Charme eingerichtet und entführt einen in die Vergangenheit. Der Fahrradkeller ist groß und sicher. Nach dem Einchecken fahre ich noch einmal in den Ort und erkunde Boltenhagen teils zu Fuß, teils mit dem Fahrrad und schließlich noch mit dem Carolinchen, einer kleinen, putzigen Touristenbahn, die im Bummeltempo durch den Ort fährt und einem etwas über Boltenhagen erzählt.
Das Frühstück beginnt leider erst vergleichsweise spät, sodass ich mich dann etwas beeilen muss, um auf die Tour zu kommen. Bei stürmischem Wind radele ich über die Höhe nach Wohlenberg. Die Ausblicke auf die Ostsee sind phantastisch, da der Wind eine klare Sicht mit sich bringt und die Wolkenformationen sehr fotogen sind. Bei Wohlenberg gibt es einen schönen Badestrand, aber das Wetter ist definitiv nicht zum Baden geeignet. Stattdessen plane ich lieber für den gleichen Tag noch den Ausflug auf die Insel Poel. Also radele ich in Wismar sofort zum Hafen, wo ich mich in einer langen Schlange für die Überfahrt mit der Fähre einreihe. Beim Warten lerne ich gleich zwei weitere Radlerinnen kennen, die ebenfalls mit Radweg-Reisen unterwegs sind. Anhand der Räder erkennt man sich ja sofort. Wir kommen ins Gespräch und so ist die Fährfahrt von einer Stunde sehr kurzweilig. Auf Poel trennen sich unsere Wege wieder. Ich radele in Richtung Timmendorf. Der Strand dort ist allerdings sehr voll und auch durch den kleinen Ort schieben sich Massen von Touristen. In einer kleinen Strandbar esse ich etwas zu Mittag, dann radele ich sofort weiter. Der Weg in Richtung Kaltenhof ist leider sehr sandig und nicht zu empfehlen. Ich nehme eine Abzweigung und durchquere die Insel, um mir in Malchow noch den Schaugarten anzusehen. Der ist sehr klein, kaum lohnend und nicht mit üblichen botanischen Gärten zu vergleichen.
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Über Fährdorf geht es zurück aufs Festland und bei inzwischen sehr stürmischem Wind nach Wismar, wo ich im Hotel einchecke und das Rad in der Fahrradtiefgarage parke. Ein tolles, für Radler empfehlenswertes Hotel, das eine Pannenstation in seiner Garage besitzt, nur für alle Fälle! Den Rest des Tages verbringe ich damit, Wismar zu Fuß zu erkunden. Der Innenstadtbereich ist nicht sehr groß, sodass das gut möglich ist. Leider gibt es an diesem Tag keinen geführten Stadtrundgang mehr. Ich mache mich also auf eigene Faust auf den Weg. Sehr lohnend ist eine Turmbesteigung der Georgskirche. Ein Aufzug bringt einen für ein paar Euro hinauf, und man hat eine tolle Aussicht über die Stadt und den Hafen bis hin zur Insel Poel. Auch sehr schön ist der Besuch in der Nikolaikirche. Backsteingotik in reinster Form. Vor der Kirche sollte man sich unbedingt die lustigen Schweinchen auf der Schweinebrücke ansehen.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDer Wind hat an diesem Morgen etwas nachgelassen. In aller Frühe streife ich schon einmal durch die stille Innenstadt, ehe der Trubel beginnt. Dann gibt es ein leckeres Frühstück und schon bin ich wieder im Sattel. Die Alleen bieten herrliche Ausblicke auf die Ostsee. Auf dem Radweg liegen vom Sturm am Vortag immer wieder Äste und ich muss vorsichtig fahren. Die Strecke ist sehr schön, und schon am späten Vormittag erreiche ich Kühlungsborn. Dort bin ich allerdings sehr erschrocken über die vielen Touristen. Ich ergreife die Flucht und radele weiter nach Heiligendamm. Der Radweg entlang der Küste könnte traumhaft sein, aber angesichts der Menge an Menschen muss man fast Schritttempo fahren und so ist es wohl leider eher ein Albtraum. In Heiligendamm fährt gerade die Bäderbahn Molli ein. Das ist natürlich eine nette Abwechselung. Ich biege ab und nehme den Radweg nach Bad Doberan. Entlang der tollen Lindenallee, die allerdings den Autos gehört, fahre ich in aller Ruhe auf einem fast leeren Radweg. Bad Doberan ist entzückend. Wieder begegne ich der Molli, die dort einfach mitten durch die Stadt auf der Straße fährt wie andernorts eine Straßenbahn. Sehr charmant. Im Park bekomme ich im weißen Pavillon ein leckeres Mittagessen. Anschließend besichtige ich die Klosterkirche. Auch das ist in jedem Fall lohnend. Zurück nach Kühlungsborn radele ich zunächst wieder entlang der Lindenallee, biege aber vor Heiligendamm ab und nehme eine Strecke über kleine Dörfer und Felder, sodass ich den überfüllten Radweg am Strand vermeiden kann. Das Zimmer im Hotel ist sehr schön, ich habe sogar eine kleine Terrasse. An der Rezeption wird man mit einem Sekt oder Orangensaft begrüßt. Einziger Nachteil ist, dass die Dependance keinen eigenen Fahrradabstellbereich hat und ich deshalb mein Gepäck vom Haupthaus ein Stück weit entlang der Strandpromenade schleppen muss. Am Abend gehe ich zum Sonnenuntergang auf die Seebrücke. Dort ist richtig viel los und alle wollen Erinnerungsfotos schießen. Aber die Abendstimmung ist auch wirklich ein Traum.
Mehr erfahren Weniger anzeigenNoch vor dem Frühstück bin ich am Strand, was vom Hotel aus ja nur zwei Minuten sind. Es ist absolut ruhig. Ich teile ihn nur mit ein paar Möwen und ich kann die Morgenstimmung so richtig genießen. Anschließend gibt es ein leckeres Frühstück im Hotel. Danach bin ich wie immer sehr schnell wieder auf der Strecke. So früh am Morgen ist der gestern völlig überfüllte Radweg nach Heiligendamm so gut wie menschenleer und deswegen super zu fahren. Sonne und Wolken wechseln sich ab, einmal gibt es sogar einen kurzen Schauer, aber noch ehe ich mich entschließe, die Regenhose auszupacken, ist er schon wieder vorbei. Auch heute ist es sehr windig, fast schon stürmisch. Hinter Heiligendamm gibt es eine tolle Steilküste mit ein oder zwei Möglichkeiten, auf einer Treppe hinunter zu steigen. Das Meer ist an diesem Morgen aufgepeitscht und der Himmel voller zerfetzter Wolken. Ich biege in Börgerende ab in Richtung Rethwisch, wie es die Karte vorsieht, aber man könnte genauso parallel zur Küste weiterfahren. Dann kommt man nämlich automatisch zum Gespensterwald. Ich musste vor Nienhagen links vom Weg abbiegen, um diesen sehr lohnenden Umweg nicht zu verpassen, und fand den Wald leider nicht gut ausgeschildert. Ohne eine App auf dem Handy hätte ich ihn vermutlich nicht gefunden, und das wäre ein Jammer gewesen! Gerade bei dem stürmischen Wetter war er sehr beeindruckend und richtig unheimlich. Ich kann jedem nur raten, diesen Abstecher zu machen!
Mehr erfahren Weniger anzeigenNach Nienhagen geht es lange Zeit entlang der Küste bis Warnemünde. Im Hafen liegt gerade ein riesiges Kreuzfahrtschiff, neben dem die Fähre über die Warnow einem sehr winzig vorkommt. Der Anleger der Fähre hinter dem Bahnhof ist leicht zu finden. Auf der Fähre treffe ich ein Ehepaar aus Berlin, das ebenfalls auf dem Ostseeradweg unterwegs ist. Wir kommen ins Gespräch und radeln ein kleines Stück gemeinsam weiter. Die Strecke von Warnemünde nach Dierhagen ist in meinen Augen besonders schön. Zwar sieht man kaum etwas vom Meer, aber man fährt durch ein großes, stilles Waldgebiet mit vielen Picknickplätzen, von denen ich auch einen nutze, um eine Mittagspause zu machen. Die Ruhe und die gute Luft sind sehr erholsam. Dierhagen ist ein Ort, der fast nur aus Ferienhäusern besteht. Das Hotel, eine ehemalige Kurklinik, besitzt den Charme der 70er-Jahre und ist doch behutsam modernisiert. Alles ist sehr großzügig angelegt und es gibt ein kleines Schwimmbad im Haus. An der Rezeption ist das Personal sehr nett und hilfsbereit. Da es noch nicht so spät ist, radele ich am Nachmittag ohne Gepäck und bei strahlendem Sonnenschein noch bis Ahrenshoop. Allerdings mache ich wieder die gleiche Erfahrung wie schon in Kühlungsborn: Am Nachmittag ist es fast überall sehr voll. Trotzdem finde ich ein ruhiges Strandplätzchen irgendwo in der Mitte zwischen Dierhagen und Wustrow, wo ich länger halbwegs ruhig sitzen und das Meer genießen kann. Am Abend geht es noch eine Runde Schwimmen. Zuerst sind noch zwei weitere Hotelgäste da, aber dann habe ich den kleinen Pool eine halbe Stunde für mich allein.
Mehr erfahren Weniger anzeigenBeim Frühstück treffe ich die beiden Radlerinnen wieder, denen ich in Wismar auf der Fähre schon begegnet bin. Obwohl ich mit dem Frühstück schon fertig bin, als sie kommen, setze ich mich noch eine Weile zu ihnen und wir tauschen unsere Reiseerlebnisse aus. Leider stellen wir dabei fast, dass wir in den letzten beiden Tagen unterschiedliche Unterkünfte haben und uns von daher wohl nicht mehr treffen werden. Schade. Da die beiden erst später starten wollen, mache ich mich alleine auf und radele auf morgendlich stillen Wegen über den Damm nach Wustrow, wo ich mich mit Proviant für die nächsten Tage eindecke, und weiter nach Ahrenshoop. Die Schifferkirche ist leider geschlossen. Weiter geht es nach Born, dem wie ich finde, hübschesten Ort auf der Halbinsel. Hier kann ich einen Blick in die Fischerkirche werfen, die nach altem Holz riecht und etwas düster und muffig wirkt. Die Strecke durch das Naturschutzgebiet nach Wieck ist schön, aber nicht allzu lang. Weiter geht es nach Prerow, wo der Radweg leider schlecht ausgeschildert ist und ich etwas suchen muss. Auch ist der Autoverkehr in Prerow leider abschreckend, sodass ich entscheide, keine Mittagspause zu machen und lieber irgendwo am Strand zu picknicken. Ich fahre an Zingst vorbei, als ich sehe, dass auch dieser Ort sehr voller Touristen ist. Lieber radele ich durch den Wald und zurück aufs Festland. Ab Prachten ist die Strecke leider wenig schön. Auch Barth ist nicht unbedingt besonders sehenswert. Die Kirche, die vielleicht einen Blick gelohnt hätte, ist an diesem Nachmittag geschlossen. Immerhin gibt es ein sehr leckeres Eis in der Eisdiele am Hafen. Außerdem ist das Hotel in dem alten Speicher wirklich toll und das Personal hier ausnehmend freundlich und zuvorkommend. Ich esse dort sehr lecker zu Abend mit Blick auf den Hafen und von meinem Zimmerfenster aus schaue ich auch direkt zum Hafen hinunter und kann tolle Fotos vom Sonnenuntergang und den Lichtern am Hafen machen.
Mehr erfahren Weniger anzeigenAuch an diesem Tag beginne ich mit einem Morgenspaziergang vor dem Frühstück. Barth ist noch verschlafen und am Hafen dümpeln die Boote in der Morgensonne dahin. Im Restaurant des Hotels gibt es den Hafenblick wieder mit dem Frühstück serviert. Super!
Das Wetter ist super und endlich mal ein wenig wärmer. Auch der Wind hat nachgelassen. Es geht an diesem Morgen lange durch ein Naturschutzgebiet. Ich radele auf sehr einsamen Wegen in den Morgen und sehe viele Vögel, unter anderem auch Kraniche. An einem kleinen Naturstrand zwischen Dabitz und Nisdorf mache ich eine lange Rast und genieße die Ruhe, die Morgensonne und den Blick auf das Meer, das heute ganz still ist. Der empfohlene Weg zum Kranichbeobachtungspunkt bei Bisdorf führt durch den Wald und über viele Wurzeln und man sollte ihn lieber zu Fuß machen und das Rad am Eingang zum Wald stehen lassen. An diesem Morgen habe ich an anderen Stellen deutlich mehr Vögel beobachten können und fand den Abstecher nicht lohnend. In Parow sieht man dann Stralsund bereits vor sich liegen. Anders als in der Karte empfohlen, radele ich von Parow aus den Uferweg, der sehr schön ist und direkt am Hafen von Stralsund endet, mich also direkt zu meiner Unterkunft führt. Das Zimmer ist sogar schon fertig, obwohl es gerade erst Mittag ist. Ich kann also mein Gepäck im Hotel lassen und die Stadt ohne Last erkunden.
Toll ist der Ausblick vom Turm der Marienkirche. Die Treppen und Stiegen sind allerdings sehr steil und der Aufstieg ist nichts für Leute, die Höhenangst haben oder nicht schwindelfrei sind. Oben auf der Aussichtsplattform ist alles offen. Das ermöglicht tolle Fotos ohne Scheibe oder Zaun, mag aber dem ein oder anderen Besucher Angst machen. Der Blick auf die Stadt und den Hafen ist wirklich einmalig. Man sieht, wie grün Stralsund ist. Von allen Städten der Tour hat mir Stralsund am besten gefallen. Zwar wäre auch hier an der ein oder anderen Stelle das Verkehrskonzept noch zu verbessern, aber es gibt viele Radwege und man kann ganz toll entlang der Seen durch die Grünanlagen einmal um die Innenstadt radeln. Die Altstadt ist malerisch und viele Cafés und Restaurants laden einen zum Verweilen ein. Die Eisdiele bot riesige Eiskugeln an, aber im Vergleich mit Barth oder anderen schneidet das Stralsunder Eis nicht so gut ab. Am Nachmittag mache ich eine Hafenrundfahrt mit. Auch das ist eine schöne Gelegenheit, Stralsund aus einer anderen Perspektive zu erleben. Schließlich besuche ich noch das Ozeaneum. Wer sich für die Tierwelt in Nord- und Ostsee interessiert, sollte sich dieses Museum nicht entgehen lassen. Man muss allerdings einige Zeit einplanen, denn es dauert schon recht lange, wenn man sich alles in Ruhe ansehen will, was einem hier geboten wird. Nur zwei Highlights: Unter den riesigen Walmodellen im Liegestuhl liegen, als sei man selbst mitten im Meer, und sich dabei einen ruhigen Vortrag über die Wale anhören, die über einem zu schwimmen scheinen. Oder den putzigen Pinguinen begegnen, die über den Dächern von Stralsund hausen. Auch für Kinder sind die vielen Aquarien bestimmt sehr faszinierend.
Mehr erfahren Weniger anzeigenAn diesem Morgen bin ich wie immer sehr früh wach. Ich spaziere zuerst zum Hafen und mache herrliche Fotos vom Sonnenaufgang. Auch in der Stadt kann ich am Morgen ungestört fotografieren. Das Frühstück – auch diesmal wieder mit Hafenblick – ist sehr lecker. Zu Fuß laufe ich später gemütlich zum Bahnhof. Versunken in das schöne Gemälde in der Bahnhofshalle bemerke ich erst später, dass meine beiden Radelbekannten auch wieder da sind. Ehe wir in unsere leider unterschiedlichen Züge nach Hause steigen, können wir noch eine halbe Stunde zusammen über unsere Tour reden. So geht die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges rasch vorbei.
Mehr erfahren Weniger anzeigenEine sehr schöne Tour mit vielen tollen Streckenabschnitten und sehr guten Hotels, die bis auf das Hotel in Stralsund alle einen sicheren Fahrradstellplatz hatten. Die Strecke ist überwiegend sehr gut ausgeschildert und die Wege meist in gutem Zustand. Einige kurze Streckenabschnitte waren etwas holprig über Betonplatten oder Schotter.
Ich würde die Tour jedem empfehlen, allerdings, wenn man es wie ich gerne etwas ruhiger mag und nicht unbedingt auf Baden aus ist, sollte man in jedem Fall die Hochsaison meiden. Selbst Ende August ist es noch ziemlich voll an vielen Orten. Sicher wäre es im September oder im Juni deutlich ruhiger und angenehmer.
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