...die Ende Mai / Anfang Juni 2024 mit uns auf dem Fünf-Flüsse-Radweg ab Nürnberg unterwegs waren.
Mehr erfahren Weniger anzeigenNach dem Verladen unserer Räder, dem Packen und Laden unseres Autos fuhren wir gegen 11.30 Uhr in Obernau los in Richtung Nürnberg. Unterwegs trafen wir uns mit unseren Freunden Marlis und Alex aus dem Odenwald an der Raststätte Rohrbrunn, im Konvoi ging es dann weiter nach Nürnberg zum Hotel Prinzregent. Wir luden unsere Räder ab und stellten sie in dem super ausgestatteten Fahrradschuppen des Hotels unter, brachten unser Gepäck auf die Zimmer und starteten zu einem Stadtrundgang in Nürnberg.
Da unser Hotel sehr zentral am Prinzregentenufer der Pegnitz lag, war es nur ein Katzensprung in die historische Innenstadt. Im Café Auckland in der Kaiserstraße gönnten wir uns einen Kaffee und setzten unsere Besichtigung mit dem Hauptmarkt mit schönem Brunnen, der Sebalduskirche und der Marktkirche fort, wo uns dann ein ordentlicher Regenschauer ins Innere der Kirche am Nürnberger Christkindlesmarkt zwang. Im Restaurant Heilig-Geist-Spital gabs dann zu Abend unter anderem die berühmten Nürnberger Bratwürstchen und fränkischen Spargel.
Zurück im Hotel spielten wir noch eine Runde Karten im Foyer des Hotels und ruhten uns dann für unsere erste Radetappe am nächsten Tag aus. Der Regen hörte dann nachts irgendwann auf…
Kostenloses Parken unserer Autos in der Nähe des Hotels war kein Problem, weil die nebenan liegende Schule Ferien hatte.
Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir unsere erste Etappe Richtung Berching bei strahlendem Sonnenschein. Zunächst galt es die Stadt Nürnberg mit ihrem gut ausgebauten Radwegnetz Richtung Süden zu verlassen, bis wir bei Worzeldorf den Ludwig-Donau-Main-Kanal erreichten.
Entlang dieses alten beschaulichen Kanals mit seinen zahlreichen Schleusen und teilweise liebevoll restaurierten Schleusenwärterhäuschen ging es an Feucht vorbei bis Neumarkt in der Oberpfalz, wo wir auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände im See-Café ein mittägliches Lammbräu-Radler zu uns nahmen. Der Höhepunkt dieser Teiletappe war allerdings der „Brückkanal“ über die Schwarzach ein lohnender Foto-Spot.
Die vermeintlich anstrengende Höhendifferenz von 180 Metern zwischen Nürnberg und Neumarkt entpuppten sich als leicht zu nehmende 1 bis 3 Meter hohe Anstiege kurz vor jeder Schleuse. Von der europäischen Wasserscheide bei Neumarkt ging es weiter in südlicher Richtung immer am Kanal entlang „bergab“ nach Berching. Hier erwartete uns eine tolle Überraschung mit dem Hotel Post: Ein super renoviertes Hotel mit alten und neuen Stilelementen, ein Musterbeispiel gelungener Sanierung. Und unser Gepäck war auch schon da. Es gefiel uns so gut, dass wir auch gleich dort nach einer erfrischenden Dusche ein hervorragendes Abendessen zu uns nahmen.
Der anschließende Stadtrundgang zeigte uns, dass Berching ein sehr schön saniertes Örtchen mit Stadtmauer, Kirchen und sehr gut gelungener Ufergestaltung der Sulz ist. Nach unserem abendlichen Kartenspiel schliefen wir ganz hervorragend. Die Fahrräder waren sicher zum Laden in einer Garage mit Zahlenschloss abgestellt, damit spart sich das Hotel die Ausgabe eines Schlüssels. Für die Akkus gab es abschließbare Spinde mit Steckdose. Bemerkenswert auch der historische Kühlschrank auf dem Flur, in dem man Mitgebrachtes lagern und frische Getränke auf Honesty Basis erwerben konnte. Alles volle Perfektion!
Geradelte Kilometer: 73,3
Das wunderbare Frühstücksbüffet ließ keine Wünsche offen, so starteten wir gegen 09.30 Uhr leider bei leichtem Nieselregen unsere nächste Etappe Richtung Kelheim.
Vorbei an der Benediktinerabtei Plankstetten gings am Main-Donau-Kanal bis Beilngries, wo wir dann der Altmühl bis Riedenburg folgten. Dort tranken wir unser mittägliches Radler im Gasthaus Post im Freien. Der Regen hatte Gott sei dank aufgehört. Weiter ging es dann am Main-Donau-Kanal entlang bis nach Kelheim zum Gasthof Weißes Lamm. Ein altehrwürdiges Haus mit sauberen, einfachen Zimmern, wo unser Gepäck auch schon auf uns wartete.
Wir nutzten das schöne Wetter für eine kleine Wanderung auf den Michelsberg zur Befreiungshalle. Ein imposantes Denkmal zu Ehren der Siege über Napoleon mit Allegorien der germanischen Stämme. Sogar die 196 Stufen auf die Aussichtsplattform schafften wir. Belohnt wurden wir mit einem herrlichen Rundumblick auf die Drei-Flüsse-Stadt Kelheim, wo sich Donau, Altmühl und der Main-Donau-Kanal treffen.
Unser Abendessen hatten wir uns heute echt verdient. Da das Weisse Brauhaus, die älteste Weißbierbrauerei Bayerns, heute leider geschlossen hatte, ging es auf Einheimischen-Empfehlung zum Burger-Essen ins VOX. Bei einem Absacker im Biergarten vom Weißen Lamm spielten wir noch eine Runde Mau-Mau und legten uns schlafen.
Geradelte Kilometer: 61
Mehr erfahren Weniger anzeigenDa die heutige Etappe nach Regensburg vergleichsweise kurz war, wollten wir nach dem Frühstück erst einen Schiffsausflug in die Weltenburger Enge zum Donaudurchbruch machen.
Das klappte auch, trotz heftigen Regens in der Nacht und tiefer Wolken am Morgen konnten wir die spektakulären Felsen auf dem Fahrgastschiff „Ludwig der Kelheimer“ bis zum Kloster Weltenburg passieren und einen einstündigen Rundgang durch das Klostergelände machen. Für eine Kostprobe des weltberühmten Bieres war es uns allerdings noch etwas zu früh. Gegen 12.00 Uhr starteten wir dann mit den Rädern ab Kelheim an der Donau entlang Richtung Regensburg. Das Wetter war nun auch wieder wunderbar sonnig, allerdings waren die Wege bis Regensburg mit vielen Pfützen gespickt und zu dichtes Auffahren auf den Vordermann wurde umgehend mit einer kleinen Beindusche „belohnt“.
Unsere Mittagsrast machten wir im Bad Abbacher Eiscafe Paparazzo. Dieser Ort hat nach unserem Eindruck seine besten Zeiten schon lange hinter sich und bietet allenfalls den Kurgästen und Klinikpatienten etwas. Also relativ schnell weiter Richtung Hauptstadt der Oberpfalz.
In Regensburg waren wir im ACHAT Hotel Regensburg im Park einquartiert, das leider relativ weit entfernt von der Altstadt in einem Gewerbegebiet liegt. Die Vorteile des Achat Hotels sind allerdings die absolut ruhige Lage und die vielen Parkplätze direkt am Hotel (was insbesondere von Vorteil ist, wenn man die Tour in Regensburg startet).
Nach unserer Ankunft und der obligatorischen Dusche radelten wir zurück in die Regensburger Altstadt und machten dort mit den Rädern eine kleine Stadtrundfahrt. Das Abendessen nahmen wir im Biergarten Spitalgarten ein – mit Blick auf die steinerne Brücke (die älteste erhaltene Brücke Deutschlands aus dem Jahr 1135) und die ruhig dahinfließende Donau.
Danach kehrten wir zurück ins Hotel und spielten an der Hotelbar noch Karten. Die sehr liebe Rezeptionistin schaffte es, ganz leckere Aperol Spritz zuzubereiten (wie sie meinte „zum ersten Mal“).
Geradelte Kilometer: 44,7
Da die nächste Etappe bis Kallmünz die kürzeste Etappe der ganzen Tour war, blieben wir vormittags noch in Regensburg, um die Stadt anzuschauen. Nach Besichtigung des Doms entschlossen wir uns zu einer Stadtrundfahrt mit dem Minizug und lauschten einer Orgelandacht zur Mittagsstunde im Dom. Nach einer kurzen Stärkung im Regensburger Weissbräuhaus – für das wir im Minizug einen Rabattgutschein bekommen hatten – nahmen wir die heutige Tagesetappe in Angriff.
Zunächst ging es an der Donau stromaufwärts zurück bis zur Mündung der Naab kurz vor Regensburg. Die Donau überquerten wir auf einem schmalen Weg an der Eisenbahnbrücke Großprüfening, auf der man die Räder schieben sollte.
Auf der anderen Fluss-Seite ging es dann ein kurzes, steiles Stück herunter zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Maria Ort an der Naabbrücke. Von da folgt der Weg der Naab stromaufwärts, am Kloster Pielenhofen vorbei über Duggendorf bis Kallmünz. Dort waren wir in der Pension Im Malerwinkel untergebracht, diese liegt steil über dem Ort in einem Wohngebiet.
Kallmünz ist ein ehemaliges Künstlerdorf in dem auch Kandinsky und Münter sich trafen, eine große Burgruine und die steinerne Brücke sind malerischen Ecken und Kallmünz bietet wahrlich landschaftlich inspirierende Malermotive. Unser Abendessen im winzigen Wirtshaus Zum Bürstenbinder, das laut Bierdeckel nur „Bei Hochwasser geschlossen!“ hat, war urig und etwas ganz Besonderes. Spezialität: hausgemachte Bauchstecherla. Nach dem Kartenspielen im Hof der Pension setzte der nächtliche Regen ein und hörte leider auch am nächsten Morgen nicht auf.
Geradelte Kilometer: 31,5
In Kallmünz mündet die Vils in die Naab. Bei strömendem Regen starteten wir am Morgen somit an der Vils entlang Richtung Amberg.
Ziemlich durchnässt machten wir eine Mittagsrast beim einladenden Fronleichnams-Bratwurstfest in Schmidtmühlen am Hammerschloss. Dort trockneten wir etwas und kamen nach einer vergleichsweise kurzen Etappe fast wieder trocken in Amberg an. Wegen des alljährlichen Amberger Festivals „Sommer in der Stadt“ im ehemaligen Landesgartenschaugelände war die Durchfahrt allerdings gesperrt, sodass wir um das Gelände herumfahren mussten und dadurch unser Hotel nicht auf Anhieb fanden. Dabei nahmen wir noch einen ordentlichen Platzregen mit, so dass wir völlig verdreckt und durchnässt im wunderbaren Hotel Vienna House ankamen. Nach einer reinigenden Dusche starteten wir bei nun wunderbarem Sonnenschein einen Stadtrundgang durch Amberg.
Vorbei an der sog. „Stadtbrille“, einem Wassertorbau über die Vils aus dem Jahr 1454, kehrten wir auf einen Eiskaffee im Bootshaus ein, bevor wir unseren Rundgang fortsetzten. Uns gefiel Amberg sehr gut, vor allem, dass wieder die Sonne schien.
Zum Abendessen kehrten wir im Schloderer Bierbrauhaus ein, von wo wir nach einem weiteren Gewitterschauer wieder trocken zurück ins Hotel kamen. Mit unserer tatkräftigen Unterstützung gelang es der Rezeptionistin das Licht im Foyer zumindest teilweise einzuschalten und bei einem kleinen Absacker und Kartenspiel ließen wir den Abend ausklingen. Bei der Abreise am nächsten Tag machten wir dem Hotel im Feedbackbogen den Verbesserungsvorschlag, in der Fahrradbox doch Außensteckdosen zu montieren, so dass die Akkus der Räder auch direkt geladen werden können, statt dies auf dem Zimmer machen zu müssen. Letzteres ist zunehmend auf den Hotelzimmern nämlich verboten. Nach unserer Rückkehr nach Hause bekamen wir ein dankbares Feedback und dass die Technikabteilung des Hotels dies berücksichtigen will.
Geradelte Kilometer: 43,2
Mehr erfahren Weniger anzeigenUnsere letzte Etappe machte uns große Sorgen, da sämtliche Wetter-Apps uns Dauerregen und die Wettervorhersage örtlichen Starkregen ankündigten. Da die letzte Etappe aber entlang der Bahnstrecke Amberg-Nürnberg verlief, besprachen wir so weit zu radeln, wie es eben ging und als „Plan B“ bei starkem Regen am nächsten Bahnhof den Zug zu besteigen.
Entgegen der Vorhersage starteten wir aber trocken in Amberg, buckelten uns durch das Auf und Ab in Sulzbach-Rosenberg und kamen bis zur Mittagszeit in Hersbruck ebenso überraschend trocken durch.
Erst nach der Mittagsrast im Eiscafe Tiziano begann ein leichter Regen und begleitete uns mehr oder weniger stark über Lauf an der Pegnitz entlang bis Nürnberg. Wir schafften es jedoch ohne Umstieg in den Zug durchzuradeln und kamen dennoch schön nass im uns bereits vom Anreisetag her bekannten Hotel Prinzregent an. Unser Abendessen im polnischen Restaurant Kopernikus nahmen wir zusammen mit einer Hochzeitsgesellschaft ein. Zurück im Hotel ließen wir dann bei einem letzten gemeinsamen Schoppen und Kartenspiel die Radrundfahrt Revue passieren und freuten uns auf unsere letzte Nacht im schönen Ambiente.
Geradelte Kilometer: 81
Mehr erfahren Weniger anzeigenHeute luden wir nach dem Frühstück unser Auto mit Gepäck und Rädern und nahmen in mittlerweile strömendem Regen bei der Hofpfisterei noch ein leckeres Brot mit nach Hause. Nach einem kurzen Zwischenstopp in meiner Heimatgemeinde Randersacker beim Weingut Schmachtenberger kamen wir gegen 13.00 Uhr wieder zu Hause an.
Mehr erfahren Weniger anzeigenSchön wars, bei gemischtem Wetter mit lieben Freunden, mit einer super Hotelauswahl und perfektem Gepäcktransport durch Radweg-Reisen und vielen schönen Momenten! Auch entpuppte sich unsere Planung, den Fünf-Flüsse-Radweg entgegen dem Uhrzeigersinn zu befahren als positiv, da die längste Etappe zwischen Amberg und Nürnberg entlang der Pegnitz über eine längere Strecke leicht bergab ging und sich so die Laune trotz Regen nicht verschlechterte.
In den Tagen nach unserer Radtour gab es dann ein Jahrhunderthochwasser in Regensburg, welches sogar einen Katastrophenfall auslöste. Das Kloster Weltenburg war von den Wassermassen der Donau eingeschlossen und tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Gut, dass wir das nicht live miterleben mussten und all die schönen Ansichten noch ohne Hochwasser genießen durften.
Bruno L. & Elisabeth J.
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