Schon lange war klar, dass wir irgendwann einmal mit dem Fahrrad den Bodensee umfahren wollten. Nun wurde es auch Zeit, da zwei 60-/70-Jährige, solange sie gesund sind, auch reichlich Zeit haben, die zu Berufszeiten nicht zur Verfügung stand. Der bewusst gewählte Zeitraum für die Fahrt sollte den Rest des „Altweiber-Sommers“ abdecken und -siehe da- wir hatten ein ganz besonders schönes Wetter: Sonne, blauer Himmel, blauer See und nachmittags angenehme Temperaturen mit täglichem Eiskaffee auf den Sonnenterrassen am Wegesrand. Nur am letzten Tag hatten wir ab und zu leichten Nieselregen, der aber den Gesamteindruck der Reise nicht beeinträchtigen konnte. Die jahreszeitlich späte Tour hatte zudem den Vorteil, dass wenige Touristen unterwegs waren. Die sehr gut ausgeschilderte Fahrtstrecke war fast leer.
Mehr erfahren Weniger anzeigenAus dem Katalog wählten wir die 7-Tagestour mit fünf Fahrrad-Fahrtagen aus und entschlossen uns für die Kategorie A. Beides waren die richtigen Entscheidungen: die fünf Fahrtage bedeuteten ein entspanntes Fahren (ca. 50 km/Tag) und reichlich Zeit, um Orte, Pausen und andere Sehenswürdigkeiten genießen zu können.
Die Übernachtungen mit Frühstück bezeichneten einen gehobenen Standard in den Hotels; wir waren mit allen Leistungen ausgesprochen zufrieden: Hotels, Fahrradunterbringung und Lademöglichkeiten (in Arbon, Römerhof, mussten die Räder vor dem Hotel in Fahrradständer abgestellt werden -so als kleiner Wermutstropfen). Das personalisierte Tourenheft von RADWEG-REISEN tat sein Übriges mit allgemeinen Informationen, Darstellung der Route und der Sehenswürdigkeiten sowie der Unterstützungsmöglichkeiten auf der Fahrt, wie Nutzung von Zug, Schiff und Fahrradwerkstätten.
Mit den eigenen Pedelecs fuhren wir vom Hotel Kreuzlingen am Hafen den Untersee auf der schweizerischen Seite entlang und nach Besichtigung der sehr schönen, mittelalterlichen Stadt Stein am Rhein auf der deutschen Seite wieder zurück nach Öhningen-Wangen zur Residenz Seeterrasse (41 km).
Nachmittags fuhren wir mit dem Bus nach Radolfzell, besichtigten dort die schöne Altstadt und den „Wasserstandsmelder“.
Die nächste Etappe führte uns von Öhningen-Wangen zum Überlinger See nach Überlingen (52 km) vorbei am Otto Dix Haus, über die bewegte Halbinsel Höri und den zu erklimmenden Bodanrücken mit wahrlich herrlichen Ausblicken auf den Bodensee und Einblicken in die Wein-, Birnen- und Apfelernte. Um mit Otto Dix zu sprechen: „die Gegend hier ist zum Kotzen schön“. Das sehr schöne Parkhotel St. Leonhard mit Lage über der Stadt bescherte uns traumhafte Ausblicke auf den Bodensee und die schneebedeckten Alpen.
Mehr erfahren Weniger anzeigenVon Überlingen fuhren wir nach Lindau (67 km), mit Halten an der Klosterkirche Birnau, Meersburg, Immenstaad und Friedrichshafen. Die Strecke Immenstaad nach Friedrichshafen fuhren wir mit dem Schiff, was auch ein besonders schönes Erlebnis und eine Empfehlung von RADWEG-REISEN war.
Bei der Weiterfahrt fiel uns auf, dass wir in Friedrichshafen beim Mittagstisch etwas vergessen hatten. Also mussten wir umkehren und das Tourenheft dort aufsammeln. Die zehn Kilometer, die wir durch die Schifffahrt eingespart hatten, holten wir nun mit den Fahrrädern und eigener Körperkraft nach.
Überall an der Fahrradstrecke brachten die Landwirte ihre wertvolle Ernte an Wein, Äpfeln und Birnen auf professionelle Weise ein. In Lindau gastierten wir im Lindauer Hof direkt am Hafen, einem sehr guten Hotel in exzellenter Lage. Ein Spaziergang am Hafen und in der Altstadt rundeten den Tag ab.
Mehr erfahren Weniger anzeigenVon Lindau nach Arbon waren es 54 km, mit Stopps an der Seebühne in Bregenz (z.Z. Großbaustelle) und Blick auf den Pfänder, in Fußach an der Rheinmündung, beim Zisterzienserkloster Mehrerau, dem Naturschutzgebiet Fußacher Bucht und in Altenrhein bei der Markthalle von Hundertwasser.
Die Besichtigung der mittelalterlichen Stadt Arbon mit ihren bunten Fachwerkhäusern und dem Schloss war ein Genuss.
Am letzten Fahrtag (40 km) ging es bei Nieselregen durch Romanshorn zurück zum Ausgangshotel am Kreuzlinger Hafen und der Hafenpromenade mit Vergnügungspark.
Unser Auto holten wir auf dem, vor der Reise gemieteten, Parkplatz von RADWEG-REISEN ab, verluden unsere Fahrräder und verbrachten, vor der Abreise am Folgetag, noch einen gelungenen Abend in Konstanz und in unserem Kreuzlinger Hotel.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDie fünf Bodensee-Rundreisestrecken und -tage (wir fuhren insgesamt 257 km) waren von der Organisation der Fahrradstrecke, der Unterbringung und dem Wetter ein einmaliges Erlebnis.
Es ist schon ein großer Unterschied, ob man mit dem Auto punktuell den Bodensee und dort einzelne Orte oder Städte besucht, was wir in der Vergangenheit oft erlebt haben, oder ob man den See mit Zeit und damit entspannt durch das Fahrradfahren hautnah, komplett und intensiv erleben kann.