„Dort wohnen, wo andere Urlaub machen“, ist eben doch nicht so, wie selber Urlaub zu machen. Daher zog es uns Kieler Sprotten aus dem Norden Deutschlands ganz in den Süden des Landes.
Einmal um den Bodensee zu radeln, diese Idee kam uns während unseres Sommerurlaubs mit dem VW-Bus in Baden-Württemberg. Im Herbst setzten wir diese Idee dann dank der vielfältigen Angebote von Radweg Reisen ganz einfach und unkompliziert in die Tat um.
Relativ spontan und kurzfristig fällten wir unseren Entschluss für den Zeitraum und die Route. Alles Weitere an Vorbereitung und Organisation bot uns das Angebot von Radweg-Reisen, wodurch wir uns viel Planungszeit und Nerven sparten. Reservierte Hotels samt Frühstück, Gepäcktransport und Leihfahrräder erschien uns als ein großer Luxus, den wir die komplette Woche über sehr genossen.
„Bummeln und genießen“ - das Motto der 5-Tage-Tour mit durchschnittlich 40 km am Tag passte zu unserer Vorstellung eines gemütlich aktiven Herbst-Fahrrad-Urlaubs. Und so war es auch.
Aufgrund der 10-stündigen Anreise per Bahn von Kiel nach Konstanz buchten wir zu Beginn und zum Ende der Tour noch jeweils eine extra Übernachtung in der Konzilstadt. So hatten wir Zeit für ein ruhiges Ankommen und ein Erkunden der Umgebung.
Begeistert waren wir von den Leihfahrrädern. Diese waren bereits passend für unsere jeweiligen Größen eingestellt und mit Tacho sowie super praktischen Fahrrad- sowie Lenkertaschen für das kleine Tagesgepäck ausgestattet.
Es machte Spaß mit den roten Gefährten durch die Landschaft zu radeln und Kilometer zu zählen.
Mehr erfahren Weniger anzeigenAuf der Etappe von Konstanz nach Friedrichshafen am ersten Tag der Reise machten wir bei Sonnenschein und milden Temperaturen einen Stopp auf der berühmten Blumeninsel Mainau. Fasziniert vom Farbenspiel und Arrangements der Pflanzenvielfalt erkundetet wir die einmalig und liebevoll gestaltete Anlage. Wir machten Fotos von „Blumi“ und dem überdimensional bepflanzten Pfau, bestaunten die exotischen Schmetterlinge, entdeckten Eidechsen und vergaßen dabei fast die Zeit und blieben länger als gedacht. Dass noch 32 km vor uns lagen, wurde uns erst im Anschluss des Inselbesuchs bewusst, als sich nach der kurzen Fährfahrt von Wallhausen nach Überlingen der Sonnenstand langsam neigte und es kühler wurde. Daher traten wir etwas fester in die Pedale, um unser Hotel noch im Hellen zu erreichen. Im mittelalterlichen Meersburg gönnten wir uns noch eine kurze Pause bei einer Kugel Eis und hatten die Gelegenheit, den Winzern des Winzervereins Meersburg beim Abliefern ihrer Trauben zuzuschauen. Unser Hotel in Friedrichshafen erreichten wir dann zum Glück noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDeutlich kühler und bedeckter zeigte sich das Wetter am zweiten Tag auf der Etappe von Friedrichshafen nach Lindau. Auf der Aussichtsplattform des Moleturms wehte uns ein kräftiger Wind um die Ohren und die lange Promenade war nur noch von wenigen Touristen besucht.
Das Ende der Saison zeigte sich auch auf den gut beschilderten Radwegen, auf denen kaum Verkehr herrschte und jeder genügend Platz hatte, um in seinem Tempo zu fahren. Ein baulich interessantes Highlight auf dieser Etappe war für uns die Überquerung der ältesten Kabelhängebrücke Deutschlands zwischen Kressbronn und Langenargen.
Für uns die schönste Strecke oder der Tag an dem alles passte, war an Tag 3 zwischen Lindau und Arbon, als wir aus Deutschland durch Österreich in die Schweiz radelten. Das Wetter war top, die Landschaft wieder einmal anders und satt grün, die Räder rollten entspannt und es fühlte sich einfach nach Urlaub mit Picknick am Wegesrand an. Aufgrund der zu dieser Zeit ausgerufenen Corona-bedingten Risikozonen durften wir das österreichische Vorarlberg zwar durchfahren, aber nicht groß anhalten. Zum Glück konnten wir vom Radweg aus einen Blick auf die beeindruckende Seebühne in Bregenz werfen und sind uns sicher, dass der Besuch eines dortigen Festspiels ein Erlebnis sein muss.
Auf der Schweizer Seite wurden wir an einer Weggabelung mit unseren Rädern eindeutig als „Touris“ erkannt und zwei freundliche Schweizerinnen gaben uns Tipps für den Weg, die wir Norddeutschen leider nur teils verstanden, worüber wir alle sehr miteinander lachten.
Die vierte Etappe von Arbon nach Konstanz war eigentlich viel zu kurz. Gerade hatten wir uns so an den Ablauf der Reise mit dem Rad gewöhnt und waren innerlich richtig im Radeln und Urlaub angekommen, da war es schon fast vorbei. Umso mehr freuten wir uns über die gebuchte extra Nacht vor der Rückreise. So radelten wir am letzten Tag noch auf die Insel Reichenau, tranken den regionalen Suser und besuchten den Feierabendmarkt in der Konstanzer Innenstadt.
Unsere Fahrradreise um den Bodensee war insgesamt wunderbar gelungen.
Die gebuchten Hotels waren komplett unterschiedlich von Stil und Ausstattung und dabei jedes auf seine Art passend und einladend. Wir fühlten uns überall herzlich willkommen und gut versorgt.Gerne erinnere ich mich an den sauren Duft der geernteten Äpfel und Trauben entlang des Radwegs, den Schweizer Käse zum Frühstück in Arbon und an meinen tollen Freund und persönlichen Navigator, der mir mit seiner Begleitung die Radweg Reise noch bereichert hat.
Vielen Dank! Wir kommen wieder :)