Aber was ist eigentlich eine Infotour? So nennen wir Mitarbeiter von Radweg-Reisen eine Tour, bei der wir uns selbst auf den Sattel schwingen dürfen, um unsere Produkte kennenzulernen. Dabei testen wir nicht nur die Tour, wir erkunden auch neue Routen und sehen uns neue, aber auch bereits bekannte Hotels an.
Ganz wichtig hierbei ist vor allem: Persönlich erfahren, wie sich Radreisen überhaupt anfühlen! Denn hat man erst einmal selbst sein schweres E-Bike über zwei Bahnsteige getragen, versteht man auf einmal den Wunsch der Gäste, eine Radreise mit Rücktransfer zu buchen.
Ab Flensburg sollte unsere Tour über Sønderborg, Haderslev, Kolding, Odense, Fåborg, Svendborg, Nyborg und zurück nach Odense gehen. Knapp zwei Wochen haben wir dafür Zeit. Eine gewaltige Tour über insgesamt 550 Kilometer mit einem klaren Arbeitsauftrag liegt vor uns: „Lernt Dänemark kennen!“.
Los geht’s ab Flensburg und der Abschied fällt bereits schwer, da Flensburg mit seiner Lage und Altstadt schon das erste große Highlight unserer Reise ist. An den Flensburger Förde entlang genießen wir den Blick auf das Meer und fahren an Gänsen, Kühen und Schafen vorbei. Raus aus dem Alltag dauert es normalerweise zwei bis drei Tage, bis sich das „Urlaubsfeeling“ einstellt, aber hier geht es ganz flott.
Mehr erfahren Weniger anzeigenSchon bei der zweiten Etappe von Sønderburg nach Haderslev stehen wir vor der größten Herausforderung unserer Reise, denn es liegen etwa 100 Radkilometer vor uns. Wie gerne wären wir die Radrundtour auf der Insel Als gefahren, welche nahe dem Wasser durch ein wunderbares Waldgebiet führt, aber auch der E-Bike-Akku hat seine Grenzen. So fahren wir auf direktem Wege zu der kleinen Fähre von Hardeshøj nach Ballebro, welche wir unbedingt für eine neue Tour ausprobieren möchten. Bisher waren wir schon von der Natur in Dänemark erstaunt, doch ab Ballebro fängt das Abenteuer erst richtig an.
Die Route führt uns durch kleine Wäldchen, Wiesen und Felder und überall leuchtet der goldene Weizen in der Sonne. Wir sind froh um unser gutes Radprofil, denn nicht immer führt der Radweg auf asphaltierten Straßen. Lediglich die Beschilderung lässt uns an manchen Stellen im Stich, sodass wir nun doch auf die mitgebrachten GPS-Tracks zurückgreifen. Nach gut 100 Kilometern und mit fast leeren Fahrrad-Akkus erreichen wir Haderslev.
Am nächsten Tag geht es weiter nach Kolding. Unterwegs halten wir in Christiansfeld. Der Ort wirkt auf der Karte eher unscheinbar, ist aber ein richtiges Highlight der Tour.
Seine Geschichte und Bauform macht den Ort zu etwas besonderem, das kleine Café Apothek ist jedoch der heimliche Gewinner dieses Tages. Im kleinen Gärtchen sitzt man zwischen Bäumchen, Sträuchern und Blumen und wir probieren einen traditionellen Apfelkuchen nach sehr altem dänischem Rezept.
Von Kolding fahren wir mit dem Zug über das hübsche Middelfart auf die langersehnte Insel Fünen. Ab Odense radeln wir weiter in den „Süden“, denn hier steht Inselhopping auf dem Programm.
Fåborg ist der perfekte Ausgangspunkt, um die kleinen Inseln Lyø und Avernakø zu erkunden. Gerne lassen wir hierfür auch mal das Rad stehen, um in aller Ruhe die Natur zu genießen.
Unsere nächste Übernachtungsstation ist Svendborg. Die schönste Route dorthin führt ab Fåborg über die Insel Ærø, auf die wir mit der Fähre gelangen.
Auf der idyllischen Insel herrscht wenig Verkehr und zwischen den hübschen Badehäuschen in Eriks Hale lässt es sich gut pausieren. Am liebsten mit der inseltypischen Pfannkuchen-Spezialität Løvtens Paa’kar.
In Svendborg möchten wir uns eigentlich einen Tag Pause gönnen, aber unser Programmheft erzählt uns von der wohl besten Eisdiele Dänemarks.
Auf der kleinen Insel Skarø ist man auf die Idee gekommen, in einem kleinen Café hausgemachtes Bio-Eis mit Zuckertang und dem Saft von Birken herzustellen – einfach lecker! Ein Ausflug, der sich allemal lohnt, zumal die Insel perfekt für einen Badetag ist.
Weiter geht es von Svendborg über Nyborg nach Kerteminde. Für unsere letzte Etappe nach Odense wartet ein ganz besonderer Auftrag auf uns: Fyns Hoved. Der nordöstlichste Zipfel Fünens ist noch ein weißer Fleck auf unserer Radweg-Reisen-Karte. Die Frage, die wir uns hier stellen: Lohnt sich die Tour dorthin? - Oh ja, das tut sie! Denn es geht tief hinein ins wilde Dänemark. Auf dem Weg zur Spitze ist kaum ein Mensch zu sehen. Dafür gibt es Wälder, Felder, Wiesen, Hügel und ganz viel Meer. Und wer einen Hirsch mit königlichem Geweih nur wenige Meter an sich vorbeilaufen sieht, kann sich der Natur kaum näher fühlen. Ganz froh sind wir allerdings, dass wir uns ein Lunchpaket mit smørbrød mitgebracht haben. Denn in diesem einsamen Teil des Landes gibt es kaum ein Café oder einen Imbiss.
Schließlich kommen wir nach fast zwei Wochen Radtour in Odense an, dem Geburtsort von Hans Christian Andersen. Als Belohnung für uns tapfere Radwanderer darf es ein kleines Biertasting sein, bevor es auf den langen Weg nach Hause geht. Gerne werden wir uns an dieses schöne Land zurückerinnern und können eine Reise dorthin nur wärmstens empfehlen!
So viel zu unserer Reise. Sollte Sie das Fernweh gepackt haben, gibt es hier noch ein paar Tipps und Kurzinfos zu Dänemark: