Der Aare-Radweg, auch Aare Route genannt, ist einer der beliebtesten Fahrradstrecken der Schweiz. Sie radeln von Gletsch im Oberwallis bis Koblenz am Rhein meistens uferbegleitend am längsten innerschweizer Fließgewässer durch das Berner Oberland und das Drei-Seen-Land. Vom Grimselpass folgt die Aare-Route dem mächtigen Fluss, bis er sich in Koblenz mit dem Rhein vereinigt. Besonders grandios ist das herrliche Bergpanorama der vergletscherten Eiger, Mönch und Jungfrau.
Der Schriftsteller Arthur C. Doyle war von der Landschaft so hingerissen, dass er seinen Helden Sherlock Holmes im Kampf gegen Erzfeind Professor Moriarty bei den Reichenbachfällen nahe Meiringen (vermeintlich) sterben ließ. Die Erlebnisdichte zwischen Meiringen und Solothurn ist besonders groß: Erst die atemberaubende Aareschlucht, dann die legendären Giessbachfälle und schließlich Interlaken. In Bern, von dem Goethe 1779 schrieb, es sei „die Schönste, die wir je gesehen haben“, wartet mit der UNESCO-geschützten Altstadt ein weiterer Höhepunkt.
Erfahren Sie auf dieser Seite mehr über den Aare-Radweg, seine Topographie und die Beschilderung. Wir geben Ihnen Tipps zur Anreise, zur idealen Reisezeit und den Abkürzungsmöglichkeiten entlang des Radweges. Außerdem finden Sie hier die beliebtesten Radreisen entlang der Aare. Denn mit Gepäcktransport macht das Radfahren gleich doppelt Spaß.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDer Anstieg zum Grimselpass ist mit etwa sechs Kilometern und 407 Höhenmeter recht kurz und überschaubar, und wird mit einer atemberaubenden Abfahrt zur Aareschlucht belohnt. Im ersten Abschnitt durchfahren Sie das Berner Oberland. Weltberühmt ist das Bergpanorama des Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau, welches das Landschaftsbild beherrscht.
Die Aareschlucht ist schon zu Beginn der Radreise entlang des Aare-Radwegs ein Höhepunkt. Den Reichenbachfall und die Beatushöhlen, ein spektakuläres Tropfsteinhöhlensystem, dürfen Sie sich ebenfalls nicht entgehen lassen. Wunderschön eingebettet liegen dann der Brienzer- und Thunersee vor Ihnen und zwischen Ihnen Interlaken. Im weiteren Verlauf ändert sich das Landschaftsbild. Die hochalpine Landschaft geht fließend ins hügelige Berner Mittelland und später Bieler Seenland über. Besuchen Sie die spätmittelalterlichen Altstadt von Thun mit den berühmten Hochtrottoirs und die Hauptstadt Bern. Die mittelalterliche Altstadt wurde ins Verzeichnis der UNESCO-Weltkulturgüter aufgenommen.
Bevor Sie den Bielersee und die Uhrenmetropole Biel erreichen, markiert das hübsche Städtchen Aarberg einen weiteren Höhenpunkt im ländlichen Gebiet. Nun windet sich der Fluss in vielen Schlaufen durch ein fruchtbares Land der Stadt Solothurn entgegen. Sie wird auch als schönste Barockstadt der Schweiz bezeichnet.
Danach führt die Route durch Wälder und über Felder bis nach Aarburg, wo die mächtige Festungsanlage ins Auge sticht. Der letzte Abschnitt der Aare-Route führt nach Aarau. Die Stadt wird auch die Stadt der schönen Giebel genannt. Sie folgen dem Unterlauf der Aare, vorbei am Schloss von Wildegg und der hübschen Altstadt von Brugg mit ihrem Schwarzen Turm. Nur wenige Kilometer hinter Brugg fließen Aare, Reuss und Limmat ineinander. Die Aare ist nun zu einem mächtigen Fluss angewachsen. Koblenz liegt an der Mündung der Aare in den Hochrhein, unmittelbar an der Grenze zu Deutschland mit Waldshut-Tiengen als direkten Nachbarn.
Sofern Sie im Unterlauf der Aare radfahren möchten, können Sie bereits Ende April damit beginnen. Wenn Sie aber hoch hinaus in die Bergregion möchten, planen Sie Ihre Radreise an der Aare am besten erst ab Juni bis Ende September. Viele Pässe, Museen und Bergbahnen sind nur in diesem Zeitraum geöffnet. Auch im Sommer sollte in den Höhenlagen ein Pulli immer griffbereit sein.
Die Aare-Route beginnt offiziell in Gletsch, das auf 1757 Metern über dem Meeresspiegel direkt am Fuß des imposanten Rhonegletschers liegt. Dieser Ort ist erst ab Juli per Postauto erreichbar. Deshalb beginnen viele Radfahrer ihre Reise ab Meiringen, das von Luzern und Interlaken gut mit den Regionalzügen erreicht wird.
Informieren Sie sich gegebenenfalls rechtzeitig über die Mitnahme von Fahrrädern.
Auch hier glänzt die Schweiz mit Vorbildcharakter: Es gibt kaum ein besser ausgebautes öffentliches Nahverkehrs-Netz. Wenn Ihnen auf einer gewissen Etappe die Lust zu radeln fehlt oder das Wetter nicht mitspielt, können Sie auf der gesamten Strecke auf Bus, Bahn und abschnittsweise auch das Schiff umsteigen. Fahrräder werden teilweise in den Postbussen mitgenommen.
Der Aare-Radweg ist für sowohl für Familien als auch ungeübte Radfahrer geeignet. Da die Route großteils auf ausgebauten Radwegen verläuft, ist die Strecke kindersicher.
Ab etwa zehn Jahren ist die Aare-Route gut zu bewältigen. Den Grimselpass und den Weg zum Reichenbachfall sollten Sie allerdings mit öffentlichen Verkehrsmitteln überwinden.