Kurz entschlossen hatten wir diese Reise gebucht – in Erinnerung an eine Tour mit Radweg-Reisen, die uns vor 3 Jahren von Meran nach Verona führte.
Diesmal sprach uns das Bayrische an – wir lieben diesen Landstrich, die Art der Menschen dort, die bayrischen Schmankerln. Wir buchten Anfang Oktober 2018 – ans Wetter dachten wir in diesem Augenblick keineswegs. Und es sollten schöne, warme, sonnige, angenehme Herbsttage werden – die besten Voraussetzungen für eine Radreise.
Start war in Regensburg. Rechtzeitig fuhren wir dorthin, um uns noch einige Eindrücke von der Stadt holen zu können. Das Auto stellten wir am Dultplatz am Protzenweiher ab, direkt gegenüber der Polizeiwache. Hier standen wir also unter Polizeischutz und außerdem ist das Parken dort kostenlos. Das Hotel Münchner Hof war vom Veranstalter bestens ausgesucht – es fehlte an nichts, das morgendliche Frühstücksbuffet verhalf uns zu einem guten Start.
Die erste Etappe führte uns von Regensburg nach Abensberg. In Bad Abbach machten wir Rast – und dann gings weiter nach Kehlheim. Hier sollten wir mit dem Schiff durch den Donaudurchbruch bis Weltenburg fahren. Da die Donau aber derzeit Niedrigwasser hat, konnte das Schiff nicht in Weltenburg anlegen – also mussten wir den Radweg nehmen. Gott sei Dank wussten wir vorher nicht, was uns erwartete – am Friedhof entlang führte uns der ausgewiesene Radweg hinein in einen Wald und äußerst steil bergan Richtung Kloster Weltenburg. Diese Passage verlangte uns viele Kräfte ab – unsere schweren Pedelecs, noch dazu bepackt, waren kaum nach oben zu bewegen – da nützte auch die integrierte Schiebehilfe nicht viel. Als wir auf dem Bergkamm ankamen, fuhren wir das restliche Stück bis Eining an der Bundesstraße entlang.
Mehr erfahren Weniger anzeigenIn Abensberg, unserem ersten Zielort, angekommen, peilten wir erstmal zur Erholung den Biergarten an. Bei einem kühlen, erfrischenden Bierchen konnten wir uns in aller Ruhe den Hundertwasserturm ansehen.
An diesem Tag blies uns noch auf der gesamten Strecke ein heftiger Gegenwind ins Gesicht – am nächsten Tag war das Radeln Richtung Ingolstadt auf den Feldwirtschaftswegen wettermäßig weitaus angenehmer. Allerdings müssen wir im Nachhinein sagen, dass die Beschilderung im Umfeld von Ingolstadt bzw. an der Donau entlang oft mehr als dürftig war. Neuburg – unser Etappenziel – ist ein nettes, gemütliches Städtchen mit einem schönen alten Stadtkern nebst Marktplatz. Ein Spaziergang dorthin ist lohnenswert. Im Gasthaus Zur Blauen Traube oben in der Altstadt kann man einen herrlichen Apfelstrudel genießen.
Auf der 3. Etappe gings von Neuburg Richtung Eichstätt, unser Quartier war der Hirschenwirt in Wasserzell, 5 km von der Innenstadt Eichstätt entfernt. Dort fanden wir die perfekte Radgarage vor:
Mit Kleiderbügeln versehene Parzellen, wo man sein Rad abstellen und auch die Radbekleidung gleich dort lassen kann. Außerdem gibt es einige Steckdosenplätze, um die Akkus wieder aufladen zu können. Natürlich sind auch gute Luftpumpen vorhanden – was mir zum Vorteil reichte, weil mein Vorderreifen bei der Abfahrt am nächsten Morgen ganz schön wenig Luft hatte.
Die verlor er auf der Fahrt nach Eichstätt auch wieder. Gott sei Dank gab es in der Stadt ein patentes Fahrradfachgeschäft (Röll Trisport in der Rotkreuzgasse), wo ohne viel Wenn und Aber kurzerhand ein neuer Schlauch eingewechselt wurde. Damit war ich für die weitere Fahrt auf der sicheren Seite.
Erwähnenswert für diesen Tag ist auch die Strecke von Rennertshofen bis Wellheim. Dort führt der Radweg über eine stillgelegte Bahntrasse, die frisch asphaltiert und wunderbar zu befahren ist. Mittlerweile befanden wir uns im Altmühltal – und schon war die Beschilderung der Radwege weitaus besser und gezielter in den Angaben. Im Begleitbuch heißt es, auf der Strecke von Eichstätt nach Kinding gäbe es kaum Einkehrmöglichkeiten – wir haben etliche gesehen, die auch geöffnet hatten – wir sind zum Beispiel: beim Gut Moierhof, einem Landgasthaus in Walting eingekehrt, sehr zu empfehlen. Hier findet man einen gemütlichen, nett gestalteten Biergarten.
Schön ist die Etappe von Kinding über Beilngries und Dietfurt nach Riedenburg: Man fährt immer am Flüsschen entlang, durch sonnendurchflutete Talauen, weit weg vom Verkehr und die Wege sind eben, asphaltiert oder geschottert, wobei hier der Untergrund wirklich fest ist und somit gut zu befahren. Die Städtchen Beilngries und auch das kleinere Dietfurt laden zum Verweilen ein, schön sind die Fassaden der alten Häuser anzusehen – alles wirkt so ruhig und gemütlich. Zur Einkehr bieten sich hier mehrere Möglichkeiten.
Mehr erfahren Weniger anzeigenLeider war der Weg nun von Riedenburg nach Regensburg weitgehendst wieder so, wie wir ihn anfangs erlebt hatten – kaum gezielte Wegangaben, eine ziemlich dürftige Beschilderung. Wir fuhren mal wieder im Bereich der Donau. Erst kurz vor Regensburg wurde es genauer, auch mit Entfernungsangaben. Auch fahrtechnisch ist diese Strecke gut zu bewältigen.
Mehr erfahren Weniger anzeigenDie einzelnen Etappen sind wirklich gut zu absolvieren, es sind ja nicht allzu viele Kilometer, so dass man sich Zeit nehmen kann zur Einkehr, oder um mal an besonderen Stellen einen Halt einlegen zu können, um sich die Umgebung näher anzuschauen, eine Burg zu besichtigen oder einfach mal von einer Bank aus alles in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Insgesamt können wir dem Veranstalter ein großes Lob aussprechen, die einzelnen Etappen waren schön zu fahren, die Hotels sehr gut ausgesucht – jedes Mal erlebten wir eine prima Unterbringung in ruhiger Umgebung, einen tollen Service. Der Gepäcktransport klappte einwandfrei – auch wenn wir mal früher am Zielort waren, standen unsere Koffer schon da. Sehr flexibel erwies sich der Veranstalter, dass wir am letzten Tag – auch hier waren wir wieder früher dran und wollten danach zurück nach Hause – unser Gepäck selbst abholen konnten und letztendlich nicht auf den Gepäcktransport warten mussten.
Wir freuen uns schon auf den Katalog für 2019 – und wenn nichts dazwischen kommt, wird mit Radweg-Reisen die nächste Tour geplant.
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